Albrecht Adam - Napoleon und sein Stab auf einer Anhöhe vor dem brennenden Moskau

Auktion 365, Kat.-Nr. 1094

ALTE KUNST 365

am 24. September 2014

Albrecht Adam

Napoleon und sein Stab auf einer Anhöhe vor dem brennenden Moskau

Schätzpreis:
€ 12.000 bis € 15.000

Ergebnis:
€ 43.180 (inkl. 27 % Käuferaufgeld)

Beschreibung:

Adam, Albrecht

1786 Nördlingen - 1862 München

 

Napoleon und sein Stab auf einer Anhöhe vor dem brennenden Moskau

 

Rücks. Studie der stehenden Figur Napoleons. U. M. signiert. Auf dem Untersatz betitelt "Brand von Moskau. / Den 15-20. September 1812" und Sammlungsstempel Kaiser Franz Joseph I. von Österreich. Aquarell auf dünnem Aquarellkarton. 35,3 x 52,3 cm. Montiert. Min. berieben. Rahmen min. besch.

 

Napoleon Bonaparte und sein Stab stehen südöstlich des Kremls mit Blick auf einen teilweise brennenden Stadtteil. Auf einer Brücke über die Moskwa aus der Stadt Flüchtende. Napoleon in der kleinen Uniform der Jäger der Kaisergarde, hinter ihm Laurent de Gouvion Saint-Cyr und ein weiterer General. Auf einem Apfelschimmel Joachim Murat. Hinter Napoleons wartendem Araber werden zwei Braune vom Mameluken Roustam, dem Leibdiener Napoleons, gehalten. Im Hintergrund Generäle, Flügeladjudanten, Grenadiere und Dragoner der Kaisergarde. Am 22. September 1812 sollte die Kaiserliche Armee bei Moskau militärisch zusammenbrechen. Auf vorliegendem Aquarell ist eine Szene wenige Tage vor dieser Katastrophe dargestellt. Napoleon ahnte bereits jetzt den Untergang seiner Armee: "Der Kaiser, versunken in diese unheilvolle Betrachtung, brach das lange und düstere Schweigen nur mit dem Ruf: Dies verkündet uns großes Unglück." (Ségur, Paul Philippe de (übers. v. Franz Kottenkamp), Geschichte Napoleons und der Großen Armee im Jahre 1812. Mannheim 1836, S. 294; zitiert nach von Hase-Schmundt, s. o.). Albrecht Adam, seit 1809 Hofmaler von Napoleons Stiefsohn Eugène de Beauharnais und dessen Begleiter auf dem Feldzug von 1812, widmete sich dem Untergang der Grande Armée in seinen Werken mehrmals. Als zeichnender Kriegsberichterstatter fertigte er zahlreiche Studien am jeweiligen Ort des Geschehens an, um diese als Arbeitsgrundlagen für sein Lithographiewerk "Voyage Pittoresque ..." (erschienen 1827 - 1833) und zahlreiche selbständige Kunstwerke zu verwenden. Der Anblick des brennenden Moskaus beeindruckte Albrecht Adam jedoch so tief, dass er sich nicht in der Lage sah, zu skizzieren: "Zu Zeichnen war ich nicht im Stande" (Albrecht Adam, Aus dem Leben eines Schlachtenmalers. Stuttgart 1886, S. 207; zitiert nach von Hase-Schmundt, s. o.). Bezüglich der Darstellung Napoleons, den Adam wohl nicht selbst vor Moskau sah, konnte der Künstler auf seine Eindrücke aus anderen Begegnungen zurückgreifen: So hatte er Napoleon bereits 1809 vor Regensburg erlebt: "Napoleon (...) stand gegen Abend nicht ferne von mir auf der Anhöhe (...). Unverwandt blickte er nach der Stadt in das mittlerweile bedeutend gewachsene Feuer. Er schien mir unheimlich, ich dachte an Nero" (aus Adams Lebenserinnerungen, s. o., S. 71).

 

Gutachten Dr. Ulrike von Hase-Schmundt, München, 31. Juli 2014.



Titel-Zusatz:
Rücks. Studie der stehenden Figur Napoleons


Signatur-Bez-Vorne:
U. M. signiert. Auf dem Untersatz betitelt "Brand von Moskau. / Den 15-20. September 1812" und Sammlungsstempel Kaiser Franz Joseph I. von Österreich
Technik:
Aquarell
Träger:
auf dünnem Aquarellkarton
Maße:
35,3 x 52,3 cm
Zustand:
Montiert. Min. berieben
Rahmen:
Rahmen min. besch
Echtheit:
Gutachten Dr. Ulrike von Hase-Schmundt, München, 31. Juli 2014.
Kommentar:
Napoleon Bonaparte und sein Stab stehen südöstlich des Kremls mit Blick auf einen teilweise brennenden Stadtteil. Auf einer Brücke über die Moskwa aus der Stadt Flüchtende. Napoleon in der kleinen Uniform der Jäger der Kaisergarde, hinter ihm Laurent de