Johann Michael Voltz - "Diesen Bock habe Ich geschossen"

Auktion 403, Kat.-Nr. 1087

Napoleon bei Neumeister

am 1. Dezember 2021 ab 18:00 Uhr

Johann Michael Voltz

"Diesen Bock habe Ich geschossen"

Schätzpreis:
€ 400 bis € 500

Differenzbesteuerung    

Ergebnis:
€ 455 (inkl. 30 % Käuferaufgeld)

Beschreibung:

Johann Michael Voltz

1784 Nördlingen - 1858 ebenda

 

"Diesen Bock habe Ich geschossen"

 

 

Kol. Radierung auf Velin. 24 x 19,8 cm. Min. unfrisch.

 

Das Motiv Napoelons, der das Fell eines erlegten Bockes auf dem Rücken trägt, war in der populären Druckgraphik der Zeit sehr beliebt. Eine weitere Fassung eines unbekannten Künstlers gibt uns mit einer ausführlicheren Bildunterschrift den Schlüssel zum Verständnis an die Hand: "Diesen Bock habe ich in Russland geschossen / aber in Deutschland bleibe ich mit ihn [sic!] im Dreck stecken" (vgl. Scheffer, Sabine und Ernst, So zerstieben getraeumte Weltreiche. Napoleon I. in der deutschen Karikatur. Stuttgart 1995, S. 100 f., Kat.-Nr. 3.41). Bei der vorliegenden Radierung wird das Motiv Napoleons, der bei jedem Schritt im Schlamm versinkt und um die Schulter das Fell eines kapitalen Bockes als Schutz vor der Kälte gelegt hat, ergänzt durch zerstörte Geschütze im Hintergrund. Die "zweite Haut" des Bockes spielt aber auch auf den Teufel in Bocksgestalt an, der Napoleon bei etlichen Karikaturen begleitet. Die Karikatur nimmt Bezug auf Napoleons fatalen Fehler, 1812 in Russland einzumarschieren und seine vernichtende Niederlage bei Leipzig. "Einen Bock schießen" und "im Dreck stecken bleiben" finden sich bis heute in der deutschen Umgangssprache als Ausdrücke gescheiterten Handelns wieder.



Technik:
Kol. Radierung
Träger:
auf Velin
Maße:
24 x 19,8 cm
Zustand:
Min. unfrisch
Kommentar:
Das Motiv Napoelons, der das Fell eines erlegten Bockes auf dem Rücken trägt, war in der populären Druckgraphik der Zeit sehr beliebt. Eine weitere Fassung eines unbekannten Künstlers gibt uns mit einer ausführlicheren Bildunterschrift den Schlüssel zum Verständnis an die Hand: "Diesen Bock habe ich in Russland geschossen / aber in Deutschland bleibe ich mit ihn [sic!] im Dreck stecken" (vgl. Scheffer, Sabine und Ernst, So zerstieben getraeumte Weltreiche. Napoleon I. in der deutschen Karikatur. Stuttgart 1995, S. 100 f., Kat.-Nr. 3.41). Bei der vorliegenden Radierung wird das Motiv Napoleons, der bei jedem Schritt im Schlamm versinkt und um die Schulter das Fell eines kapitalen Bockes als Schutz vor der Kälte gelegt hat, ergänzt durch zerstörte Geschütze im Hintergrund. Die "zweite Haut" des Bockes spielt aber auch auf den Teufel in Bocksgestalt an, der Napoleon bei etlichen Karikaturen begleitet. Die Karikatur nimmt Bezug auf Napoleons fatalen Fehler, 1812 in Russland einzumarschieren und seine vernichtende Niederlage bei Leipzig. "Einen Bock schießen" und "im Dreck stecken bleiben" finden sich bis heute in der deutschen Umgangssprache als Ausdrücke gescheiterten Handelns wieder.