Josef Arpád von Koppay - Kaiserin Elisabeth von Österreich auf den Stufen des Achilleons.

Auktion 365, Kat.-Nr. 1070

ALTE KUNST 365

am 24. September 2014

Josef Arpád von Koppay

Kaiserin Elisabeth von Österreich auf den Stufen des Achilleons.

Schätzpreis:
€ 10.000 bis € 15.000

Ergebnis:
€ 69.850 (inkl. 27 % Käuferaufgeld)

Beschreibung:

Koppay, Josef Arpád von

1859 Wien - 1927 Badgastein

 

Kaiserin Elisabeth von Österreich auf den Stufen des Achilleons.

 

Ganzfigur in schwarzem Kleid, nach rechts stehend. Bei ihr eine Deutsche Dogge. R. u. signiert. Öl auf Lwd. 105 x 69,5 cm. Besch. Rahmen besch.

 

Das Achilleon auf der Insel Korfu wurde zwischen 1889 und 1892 im Auftrag Kaiserin Elisabeths von Österreich errichtet. 1888 hatte sie ihrem Mann erklärt, dass sie Griechenland "als Zukunftsheimat" betrachte und sich deshalb auf ihrer Lieblingsinsel Korfu ein Haus wünsche. Im gleichen Jahr begann die Kaiserin mit dem intseniven Studium des Neugriechischen. Das entstehende Schloss weihte sie dem antiken Helden Achilles und begründete dies so: "Er [Achilles] war stark und trotzig und hat alle Könige und Traditionen verachtet und die Menschenmassen für nichtig gehalten, gut genug, um wie Halme vom Tode abgemäht zu werden. Er hat nur seinen Willen heilig gehalten und nur seinen Träumen gelebt, und seine Trauer war ihm wertvoller als das ganze Leben." (zitiert nach Brigitte Hamann, Elisabeth - Kaiserin wider Willen. 9. Aufl. Wien-München 2007, S. 472). Kaiserin Elisabeth schätzte das Achilleion als Rückzugsort, wollte sogar im Meer vor der Insel beigesetzt werden: "Von der Terrasse aus zeigte mir Mama den Durchblick durch zwei hohe dunkle Zypressen aufs freie Meer hinaus, in welchem sie an dieser Stelle begraben sein möchte." (Erzherzogin Marie Valerie von Österreich; zitiert nach Hamann, op. cit., S. 474).

Bei ihren Aufenthalten im Achilleon hielt die Kaiserin auch geistige Zwiesprache mit dem von ihr verehrten Dichter Heinrich Heine, dem sie dort in einem Rundtempel ein Denkmal errichten ließ.

Nach dem Tod Kaiserin Elisabeths ging das Achilleion in den Besitz der ältesten Kaisertochter Gisela über, die es an den kaiserlichen Familienfonds verkaufte. 1907 erwarb der Deutsche Kaiser Wilhelm II. das Schloss. Im Rundtempel des Parks wurde das Heine-Denkmal entfernt und stattdessen ein Standbild der vom neuen Eigentümer hoch geschätzten Kaiserin Elisabeth errichtet.

Nach 1898 entstanden zahlreiche posthume Bildnisse der Kaiserin, die sie in Trauerkleidung - wie sie Elisabeth seit dem Tod des Kronprinzen ohne Ausnahme trug - zeigen. Dabei orientierten sich die Künstler bezüglich der Gesichtszüge an deutlich früheren Darstellungen. In Ungarn verehrte man die Kaiserin auch nach ihrem Tod über die Maßen. Ungarische bzw. ungarischstämmige Künstler wie Gyula Benczúr, Lipót Horovitz und Josef Arpád von Koppay beschäftigten sich mehrmals und variierend mit idealisierenden Porträts Elisabeths.

 

Literatur: Bayern, Hella und Eugen von, Die Wittelsbacher und ihre Hunde. München 1995, S. 129 (mit Abb.).



Titel-Zusatz:
Ganzfigur in schwarzem Kleid, nach rechts stehend. Bei ihr eine Deutsche Dogge


Signatur-Bez-Vorne:
R. u. signiert
Technik:
Öl
Träger:
auf Lwd
Maße:
105 x 69,5 cm
Zustand:
Besch
Rahmen:
Rahmen besch
Kommentar:
Das Achilleon auf der Insel Korfu wurde zwischen 1889 und 1892 im Auftrag Kaiserin Elisabeths von Österreich errichtet. 1888 hatte sie ihrem Mann erklärt, dass sie Griechenland "als Zukunftsheimat" betrachte und sich deshalb auf ihrer Lieblingsinsel Ko