- Juliette Récamier
Auktion 403, Kat.-Nr. 1044
Napoleon bei Neumeister
am 1. Dezember 2021 ab 18:00 Uhr
Juliette Récamier
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Juliette Récamier
Joseph Chinard (1756 Lyon -1813 ebenda), nach
Die junge Frau im Büstentyp mit ganzem Arm, die Hände vor der Brust gekreuzt, den Kopf mit gesenktem Blick leicht nach rechts geneigt. Über die rechte Schulter gezogener Schleier, der die linke Brust enthüllt. Terrakotta. Auf eingezogenem Sockel mit quadratischer Plinthe, auf welcher die Enden des Schleiers aufliegen. Plinthe bez. "Houdon". min. best. H. (mit Sockel) 54 cm.
Im Typus mit quadratischer Plinthe und den herabfallenden Schleierenden folgt vorliegendes Werk der 1805-06 entstandenen Marmorbüste Joseph Chinards im Musée des Beaux Arts in Lyon. Ganz im Gegensatz zu diesem berühmten, vielfach reproduzierten Werk geriet Chinard nach seinem Tod schnell in Vergessenheit. Bezeichnend für die Bedeutung, die man der Büste zumaß, ist deren häufige postume Zuschreibung an Houdon. Vgl. dazu Kat. Ausst. Juliette Récamier. Muse et mécène. Musée des Beaux Arts Lyon 2009, S. 208f.
Juliette Récamier (1777-1849) war eine der wichtigsten Persönlichkeiten der Pariser Gesellschaft der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, berühmt nicht nur wegen ihrer Schönheit, ihres Esprits und ihres literarischen Salons, sondern auch durch ihre zahlreichen Affären, deren bekannteste Prinz August von Preußen, jüngster Bruder von König Friedrich II., war. Ihre Anmut und Anziehungskraft ist in verschiedenen Porträts überliefert, worunter die in verschiedenen Versionen ausgeführte Bildnisbüste Chinards die wohl bekannteste ist.