Carl August Schwerdgeburth - Ansicht der großen Hirschjagd am 6. Oktober 1808

Auktion 403, Kat.-Nr. 1027

Napoleon bei Neumeister

am 1. Dezember 2021 ab 18:00 Uhr

Carl August Schwerdgeburth

Ansicht der großen Hirschjagd am 6. Oktober 1808

Schätzpreis:
€ 500 bis € 600

Regelbesteuerung    

Ergebnis:
€ 650 (inkl. 30 % Käuferaufgeld)

Beschreibung:

Carl August Schwerdgeburth

1785 Dresden - 1878 Weimar

 

Ansicht der großen Hirschjagd am 6. Oktober 1808

 

 

Kol. Radierung. 20,3 x 42,5 cm. Aufgezogen. Bis an die Einfassungslinie beschnitten. Rest. Rahmen.

 

Auf der Rahmenrückseite ausführlich betitelt: "Ansicht der grossen Hirschjagd, welche zu Ehren II. MM. der Kaiser ALEXANDER und NAPOLEON von S. D. dem Herzog von S.-Weimar am 6. Oktbr. 1808 auf dem Ettersberge bey Weimar gegeben wurde." Ebda. Fragment eines Zeitungsartikels "Die grosse Kaiserjagd im Ettersberg zu Weimar im Jahre 1808".

 

Treibjagd im Rahmen des Fürstenkongresses zu Erfurt 1808. Diese war das erste Gipfeltreffen europäischer Staaten und der erste und einzige Versuch Napoleons, mit friedlichen Mitteln Politik zu machen. Zu dem aufsehenerregenden gesellschaftlichen und kulturellen Ereignis gehörte auch eine gemeinsame Jagd. Auf der Tribüne eines großen Festzeltes schießt Napoleon gerade auf einen davon springenden Hirsch. Ob er getroffen hat, wurde nicht überliefert. Weiter rechts, an der hohen Gestalt erkennbar, Alexander I. von Russland. Nach der Jagd Theaterabend in Weimar, anschließend ein Ball. Napoleon hatte für die 16 Vorstellungen im Rahmen des Kongresses die Stücke für seine Pariser Truppe der Comédie Française selber ausgesucht. Während der Weimarer Vorstellung soll er eingeschlafen sein. Am nächsten Tag Besichtigung des Schlachtfeldes bei Jena. Ein für dort von zwei jungen preußischen Offizieren geplantes, aber aus Rücksicht auf Zar Alexander I. nicht ausgeführtes, Attentat wird in das Reich der Legende verwiesen. Es hätte gut zum Theaterprogramm am Vorabend gepaßt: "La mort de César", eine Tragödie von Voltaire.

 

Die Augsburger Ordinari Postzeitung vom 19. Oktober 1808 berichtete: "Der französische Monarch war während seines kurzen Aufenthalts in Weimar, und bey der auf dem benachbarten Ettersberge gehaltenen großen Hirschjagd ungemein heiter, und es scheint, daß der Stadt Weimar, die fast 30 Jahre der Sitz der berühmtesten Gelehrten war, nicht allein die Musen, sondern auch die Politik günstig seyen."



Titel-Zusatz:
Kol. Radierung


Maße:
20,3 x 42,5 cm
Zustand:
Aufgezogen. Bis an die Einfassungslinie beschnitten. Rest
Rahmen:
Rahmen
Kommentar:
Treibjagd im Rahmen des Fürstenkongresses zu Erfurt 1808. Diese war das erste Gipfeltreffen europäischer Staaten und der erste und einzige Versuch Napoleons, mit friedlichen Mitteln Politik zu machen. Zu dem aufsehenerregenden gesellschaftlichen und kulturellen Ereignis gehörte auch eine gemeinsame Jagd. Auf der Tribüne eines großen Festzeltes schießt Napoleon gerade auf einen davon springenden Hirsch. Ob er getroffen hat, wurde nicht überliefert. Weiter rechts, an der hohen Gestalt erkennbar, Alexander I. von Russland. Nach der Jagd Theaterabend in Weimar, anschließend ein Ball. Napoleon hatte für die 16 Vorstellungen im Rahmen des Kongresses die Stücke für seine Pariser Truppe der Comédie Française selber ausgesucht. Während der Weimarer Vorstellung soll er eingeschlafen sein. Am nächsten Tag Besichtigung des Schlachtfeldes bei Jena. Ein für dort von zwei jungen preußischen Offizieren geplantes, aber aus Rücksicht auf Zar Alexander I. nicht ausgeführtes, Attentat wird in das Reich der Legende verwiesen. Es hätte gut zum Theaterprogramm am Vorabend gepaßt: "La mort de César", eine Tragödie von Voltaire. Die Augsburger Ordinari Postzeitung vom 19. Oktober 1808 berichtete: "Der französische Monarch war während seines kurzen Aufenthalts in Weimar, und bey der auf dem benachbarten Ettersberge gehaltenen großen Hirschjagd ungemein heiter, und es scheint, daß der Stadt Weimar, die fast 30 Jahre der Sitz der berühmtesten Gelehrten war, nicht allein die Musen, sondern auch die Politik günstig seyen."