Franz Anton Zeiller - Das Baumwunder des Hl. Martin

Auktion 408, Kat.-Nr. 1020

NEUMEISTER MÄRZAUKTION

am 29. März 2023 bis 30. März 2023

Franz Anton Zeiller

1716 Breitenwang - 1794 Reutte


Das Baumwunder des Hl. Martin

Schätzpreis:
€ 4.000 bis € 6.000

Differenzbesteuerung    

Ergebnis:
€ 7.800 (inkl. 30 % Käuferaufgeld)

Beschreibung:

Franz Anton Zeiller

1716 Breitenwang - 1794 Reutte

Das Baumwunder des Hl. Martin


Bozzetto für das Langhausfresko der Pfarrkirche St. Martin in Sachsenried (Schwabsoien). U. M. signiert. Öl auf Lwd. 63 x 45 cm. Rest. Rahmen (74,5 x 57 cm).


Der Hl. Martin hatte in einer Siedlung einen Tempel der Heiden zerstört. Auch eine in der Nähe stehende Kiefer, von den Heiden als heilig verehrt, wollte er fällen. Die Heiden wollten Martin daran hindern. Aus ihren Reihen kam der Vorschlag, den Baum selbst zu fällen, Martin sollte unter dem fallenden Baum stehen. Man würde Martins "Gott" anerkennen, wenn dieser Martin überleben ließe. Als der Baum geschlagen war und auf den Heiligen zu stürzen drohte, streckte dieser seine Hand gegen ihn aus und machte das Kreuzzeichen. Der Baum fiel schließlich in die entgegengesetzte Richtung, Martin war gerettet, das Baumwunder war geschehen.

Franz Anton Zeiller war Ziehkind Paul Zeillers, des Gründers der Künstlerdynastie der Zeiller in Reutte / Tirol. Nach einer ersten Ausbildung scheint Franz Anton Zeiller erst 1738, nach dem Tod Paul Zeillers, seine "Lehr- und Wanderjahre" begonnen zu haben. Sein Weg führte ihn zuerst nach Augsburg, wo er bei Johann Evangelist Holzer arbeitete, danach bei Gottfried Bernhard Göz. 1742-44 schloss sich ein Aufenthalt in Rom an, er reiste auch nach Bologna und Venedig. Nach sieben Jahren kehrte der Künstler aus Italien zurück und nahm die Zusammenarbeit mit Göz wieder auf. Schließlich sollte sein erster selbständiger Auftrag folgen: Er arbeitete in Füssen für das Stift St. Mang. Zusammen mit seinem Cousin Johann Jakob Zeiller war er in Ottobeuren tätig. 1764 wurde er nach Brixen gerufen, in seinen Werken der dortigen Seminarialkirche, der Kirche der Englischen Fräulein und im Priesterseminar erreichte er seinen künstlerischen Höhepunkt. 1768 wurde er zum Brixner Hofmaler ernannt. 1775 übersiedelte er nach Innsbruck, 1783 kehrte er nach Reutte zurück.

1753 konnte er im Auftrag des Füssener Abtes Gallus Zeiler, mit welchem er verwandt war, auch die Fresken der Pfarrkirche St. Martin in Sachsenried malen. Im Langhaus schuf Franz Anton Zeiller das grosse Langhausfresko mit dem Baumwunder des Hl. Martin. Der Einfluss der venezianischen Malerei ist bei seinen Werken in Sachsenried, wo er auch das Chorfresko und Darstellungen der Zwölf Apostel und der Kirchenväter malte, unverkennbar.

Literatur: Plankensteiner, Irmgard, Der Brixner Hofmaler Franz Anton Zeiller (1716-1794). Diss. Univ. Innsbruck 1978, S. 51, Nr. 63: das angebotene Werk.

Provenienz: Aus dem Nachlass eines Tiroler Sammlers.



Titel-Zusatz:
Bozzetto für das Langhausfresko der Pfarrkirche St. Martin in Sachsenried (Schwabsoien)


Signatur-Bez-Vorne:
U. M. signiert
Technik:
Öl
Träger:
auf Lwd
Maße:
63 x 45 cm
Zustand:
Rest
Rahmen:
Rahmen (74,5 x 57 cm)
Provenienz:
Aus dem Nachlass eines Tiroler Sammlers.
Kommentar:
Franz Anton Zeiller war Ziehkind Paul Zeillers, des Gründers der Künstlerdynastie der Zeiller in Reutte / Tirol. Nach einer ersten Ausbildung scheint Franz Anton Zeiller erst 1738, nach dem Tod Paul Zeillers, seine "Lehr- und Wanderjahre" begonnen zu haben. Sein Weg führte ihn zuerst nach Augsburg, wo er bei Johann Evangelist Holzer arbeitete, danach bei Gottfried Bernhard Göz. 1742-44 schloss sich ein Aufenthalt in Rom an, er reiste auch nach Bologna und Venedig. Nach sieben Jahren kehrte der Künstler aus Italien zurück und nahm die Zusammenarbeit mit Göz wieder auf. Schließlich sollte sein erster selbständiger Auftrag folgen: Er arbeitete in Füssen für das Stift St. Mang. Zusammen mit seinem Cousin Johann Jakob Zeiller war er in Ottobeuren tätig. 1764 wurde er nach Brixen gerufen, in seinen Werken der dortigen Seminarialkirche, der Kirche der Englischen Fräulein und im Priesterseminar erreichte er seinen künstlerischen Höhepunkt. 1768 wurde er zum Brixner Hofmaler ernannt. 1775 übersiedelte er nach Innsbruck, 1783 kehrte er nach Reutte zurück. 1753 konnte er im Auftrag des Füssener Abtes Gallus Zeiler, mit welchem er verwandt war, auch die Fresken der Pfarrkirche St. Martin in Sachsenried malen. Im Langhaus schuf Franz Anton Zeiller das grosse Langhausfresko mit dem Baumwunder des Hl. Martin. Der Einfluss der venezianischen Malerei ist bei seinen Werken in Sachsenried, wo er auch das Chorfresko und Darstellungen der Zwölf Apostel und der Kirchenväter malte, unverkennbar. Literatur: Plankensteiner, Irmgard, Der Brixner Hofmaler Franz Anton Zeiller (1716-1794). Diss. Univ. Innsbruck 1978, S. 51, Nr. 63: das angebotene Werk.