- Lüsterweibchen
Auktion 924, Kat.-Nr. 1011
JUBILÄUMSAUKTION 90 JAHRE RUDOLF NEUMEISTER
am 1. Dezember 2015
Lüsterweibchen
Differenzbesteuerung
Lüsterweibchen
Wohl Schwaben, Anfang 16. Jh.
Halbfigur mit leicht nach rechts geneigtem Kopf, in der erhobenen Linken ursprünglich ein Attribut. Modisch detaillierte Kleidung und Kopfputz. Linde, vollrund geschnitzt, rest. Reste alter polychromer Prägebrokat- und Inkarnatfassung. Auf späteres Wappenmedaillon mit Bez. "IPHDTMCB" sowie "1737" montiert. Vierflammiger Geweihlüster, elektrifiziert. 60 x 100 cm.
Geweihleuchter, in denen sich Artefakt und Naturalie verbinden, waren bis in die Barockzeit hinein kostbarer Repräsentationsgegenstand und wurden nicht nur in Privat-, sondern häufig auch in öffentlichen Räumen wie Ratssälen, aber auch in Kirchen angebracht. Vgl. Preising, Dagmar, Geweih und Schnitzwerk. Ein Leuchtertypus und sein Bedeutungswandel vom Mittelalter zum Historismus, in: Aachener Kunstblätter 65.2011/13 (2014), S. 98 - 115, insbes. S. 104ff.