- Helmmaske für den Mapiko-Tanz

Auktion 63, Kat.-Nr. 1005

AFRIKANISCHE KUNST / KLASSISCHE MODERNE, POST WAR & CONTEMPORARY ART

am 8. Juni 2018

 

Helmmaske für den Mapiko-Tanz

Schätzpreis:
€ 10.000 bis € 12.000

Differenzbesteuerung    

Ergebnis:
€ 10.160 (inkl. 27 % Käuferaufgeld)

Beschreibung:

MAKONDE, Tanzania/Mozambique

 

Helmmaske für den Mapiko-Tanz. H. 35 cm.

 

Schwarz und rot bemalt und mit echten Haaren versehen.

Die Makonde sind mit etwa 200 000 Menschen eine vergleichsweise kleine, jedoch die künstlerisch bekannteste Volksgruppe Ostafrikas. Sie leben an der Küste im südöstlichen Tansania und im angrenzenden Mosambik, überwiegend auf den nach ihnen benannten Hochplateaus beiderseits des Grenzflusses Rovuma, mit den Yao im Westen, den Mwera und Matumbi im Norden, sowie den Makua im Süden und Westen als Nachbarn, mit denen sie auch die künstlerischen Inspirationen weitgehend teilen.

Detaillierte Angaben der Tansania-Makonde konnte aber erst Wembah-Rashid vorlegen. Danach erfolgte der Auftritt der Masken ursprünglich im Rahmen der Initiationsfeierlichkeiten zu Ende eines bestimmten Zyklus, wenn die frisch initiierten Knaben und Mädchen gemeinsam aus ihren getrennten Buschlagern in ihre Dörfer zurückkehrten (Blesse 2004:13f.).

Die Stülp- oder Helmmasken (lipiko), die beim Mapiko-Tanz auftraten, spielten im religiösen und sozialen Leben der Makonde Mosambiks eine wichtige Rolle. Sie wurden stets an einem geheimen Ort geschnitzt (mpolo) und auch dort versteckt - Frauen, die diesen Ort gesehen hatten, mußten sterben.

Über den Auftritt solcher Masken berichtet Jorge Dias (1961, S. 57 f.): "Die Männer wollten die Frauen davon überzeugen, dass die mapiko ein toter Mann sei, der sich aus einem Ameisenhügel erhoben habe. Als die mapiko erschien und zum lauten und schnellen Klang der Trommeln ihren rasenden Tanz begann, schlossen sich die Frauen aus Angst in den Häusern ein, und nur ab und zu riskierte eine beherzte und neugierige Frau von weitem einen Blick."

 

Abgebildet in:

Schaedler, Karl-Ferdinand 2007, Afrikanische Masken, in: Neumeister (ed.) Afrikanische Masken & Werke aus dem Nachlass der Galerie Heinz Herzer, München (Neumeister), S. 86

Schaedler, Karl-Ferdinand 2009, Encyclopedia of African Art and Culture, München (Panterra), S. 404.

 

 

Echtheitsbestätigung: Ketterer, München 15.Dezember 1990 (A 155), Los-Nr. 481, Galerie Fred Jahn, München

 

Vgl.: Leipzig 2004 (ohne Abb.).



Echtheit:
Ketterer, München 15.Dezember 1990 (A 155), Los-Nr. 481, Galerie Fred Jahn, München
Vgl:
Leipzig 2004 (ohne Abb.).