Georg Herold

Georg Herold

Pseudonym: -

Geburtsdaten

Geburtsdatum: 1947

Geburtsort: Jena

Sterbedaten

Sterbedatum: -

Sterbeort: -

Biographie

Im Jahre 1947 in Jena geboren, absolviert Herold in der DDR erst eine Schmiedelehre in Halle. Nach einem gescheiterten Fluchtversuch in den Westen und Verurteilung zu einer Gefängnisstrafe wird er schließlich von der BRD freigekauft. Im Jahre 1977 kann er ein Studium an der Kunstakademie in Hamburg aufnehmen. Er steht hier zunächst in engerem Austausch mit der Gruppe der Hamburger "Neuen Wilden". Doch schon bald distanziert sich Herold von der Strömung um zu seinem ganz eigenständigen Stil zu finden. Dieser ist geprägt von Ironie und Witz, sowohl figurativ als auch abstrakt und von direkter ästhetischer Wirkung: Seine Arbeiten sollen schön sein und vereinen oft komplexe, tiefgründige Aussage mit eigentlicher Kunstferne und Inhaltsleere des Objekts. Herold lässt sich dabei auf keine Gattung festlegen, er überschreitet diese um die Materialien zu ungewöhnlichen spannungsvollen Schöpfungen zusammenzuführen. Mit seinen Werken möchte Herold irritieren und provozieren: Die Installation "Kulturgut" (1990) setzt sich aus einer niedrigen Bimssteinmauer und herabhängenden Holzstühlen zusammen, deren Beine ohne Rücksicht auf einen funktionalen Sinn angestückt sind. Das Werk ist gleichzeitig eine bewusste Anspielung auf Arbeiten seiner Künstlerkollegen Donald Judd und Bruce Nauman soll aber vor allem auch zu einer Reflexion über das Wort "Kulturgut" anregen, das heute oft nur noch leere Worthülse verwendet wird. Die Titel geben, insbesondere bei den älteren Arbeiten, Herolds eine Interpretation in eine ganz bestimmte Richtung vor. Damit problematisiert Herold immer den häufig stattfindenden Prozess beim Museumsbesucher: Gesehen. Gelesen. Verstanden. Abgehackt. Referenzen und Anspielungen zu anderen Künstlerkollegen laufen bewusst ins Leere. Herold möchte möglichst wenig Informationen zu seinen Werken geben um sie für den Betrachter interessant zu gestalten und einen direkt-sinnlichen und weniger theoretisch-intellektuellen Zugang zu ermöglichen. Herold, der an der Kunstakademie Düsseldorf eine Professur für Bildhauerei innehat, lebt und arbeitet in Köln. Werke des Künstlers befinden sich in zahlreichen renommierten Sammlungen und Museen, darunter im Frankfurter Städel Museum, im Amsterdamer Stedelijk Museum und im Museu dArt Contemporani de Barcelona.