Max Liebermann

Max Liebermann

Pseudonym: -

Geburtsdaten

Geburtsdatum: 1847

Geburtsort: Berlin

Sterbedaten

Sterbedatum: 1935

Sterbeort: ebenda

Biographie

Max Liebermann gilt als einer der bedeutendsten Maler und Vertreter des deutschen Impressionismus. Als Präsident der Berliner Secession trug Liebermann einen bedeutenden Teil zum Wandel von der Kunst des 19. Jahrhunderts hin zur Klassischen Moderne in Deutschland bei und war zudem von 1920 bis 1932 Präsident, bis 1933 Ehrenpräsident, der Preußischen Akademie der Künste. Max Liebermann wurde 1847 in Berlin als Sohn eines wohlhabenden jüdischen Textilfabrikanten geboren. Schon in frühen Jahren erhielt Liebermann, nicht zum Gefallen seiner Eltern, die eine akademische Laufbahn für ihren Sohn bevorzugt hätten, Malunterricht bei den Künstlern Eduard Holbein und Carl Steffeck. Nach einem gescheiterten Chemie-Studium an der Friedrich-Wilhelm-Universität schrieb sich Max Liebermann, den Konflikten mit seinem Vater zum Trotz, 1869 an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule in Weimar ein, wo er Schüler des belgischen Historienmalers Ferdinand Pauwels wurde. Pauwels machte den jungen Künstler mit den Werken Rembrandts vertraut, die den frühen Stil Liebermanns prägten. 1871 lernte Max Liebermann bei einer Reise nach Düsseldorf den ungarischen Maler Mihály Munkácsy kennen. Seine realistischen Darstellungen von Szenen des Alltags inspirierten Liebermann zu seinem ersten großformatigen Gemälde, "Die Gänserupferinnen", welches 1872 in einer Ausstellung in Hamburg beim Publikum auf Unverständnis stieß. Die naturalistische Darstellung der Wirklichkeit, im Gegensatz zu den populären, aber auch verklärenden Idyllen der Genremalerei, brachte Max Liebermann zeitweilig sogar den Ruf als Maler des Hässlichen ein. 1873 zog Max Liebermann in die Metropole Paris, den Sommer des folgenden Jahres verbrachte er in dem Künstlerort Barbizon. Es waren die lichtdurchfluteten Landschaften der Maler Millet, Daubigny und Corot, welche die Malerei Liebermanns einen Wandel unterlaufen ließen und ihr die Schwere nahmen. Einer ersten Reise in die Niederlande 1871 folgten dort bis 1914 fast jährliche Aufenthalte zur Sommerzeit und die intensive Auseinandersetzung mit den Werken des holländischen Malers Frans Hals. Bei einer Venedig-Reise kam Liebermann mit einer Gruppe Münchner Maler, unter ihnen Franz von Lenbach, in Kontakt, in deren Kreis er drei Monate blieb. Ab 1878 lebte Liebermann in München, bevor er 1884 in seine Geburtsstadt Berlin zurückkehrte. Noch im selben Jahr heiratete er Martha Marckwald und kurz darauf kam seine Tochter Käthe zur Welt. Liebermann wurde 1889 in die Jury der Weltausstellung in Paris, zum 100. Jahrestag der Französischen Revolution, berufen. In Paris wurde der Künstler mit einer Ehrenmedaille und der Aufnahme in die Société des Beaux-Arts geehrt. Jedoch verbot die preußische Regierung Liebermann aus politischen Gründen den Ritterschlag der französischen Ehrenlegion. Nach dem Tod des Vaters 1894 ging das Palais Liebermann am Pariser Platz in Max Liebermanns Besitz über. Der Hohn, dem Liebermann durch seine ungeschönten Darstellungen des Arbeiteralltags ausgesetzt war, wendete sich, als er sich mit zunehmend hellerer Farbpalette Motiven aus dem Leben des gehobenen Bürgertums widmete. 1897 wurde Liebermann zum Professor der Königlichen Akademie der Künste in Berlin ernannt und im Jahr darauf zum Präsident der neu gegründeten Berliner Secession. Als Präsident der Preußischen Akademie der Künste trat Max Liebermann 1933 zurück, als die Sektion für Bildende Kunst beschloss, keine Bilder jüdischer Künstler mehr auszustellen. Max Liebermann starb von der Öffentlichkeit zurückgezogen 1935 in seinem Haus in Berlin. Der Werkkomplex Liebermanns zeigt eindrucksvoll die Aneignung einer impressionistischen Bildsprache und die Bedeutung, die dem Licht und den Motiven dabei zukommt. Die sonnendurchfluteten Bier- und Cafégärten sind für den heutigen Betrachter wie ein Fenster zum bürgerlichen Freizeitvergnügen um die Jahrhundertwende.