Piero Dorazio

Piero Dorazio

Pseudonym: -

Geburtsdaten

Geburtsdatum: 1927

Geburtsort: Rom

Sterbedaten

Sterbedatum: 2005

Sterbeort: Perugia/Umbrien

Biographie

Der 1927 in Rom geborene Piero Dorazio nimmt 1945 in Rom ein Architekturstudium auf und erhält zwei Jahre später ein Stipendium an der École nationale supérieure des Beaux-Arts in Paris, wo er in Berührung mit anderen Künstlern der Moderne kommt. Um der Avantgarde auch in Italien zu Verbreitung zu verhelfen, gründet er in Rom und Florenz 1950 das Galerieforum "Age d´Or". Bereits zu dieser Zeit entstehen eigene expressionistisch und kubistisch beeinflusste Arbeiten, vor allem Stillleben und Landschaftsbilder. Bei einem einjährigen Aufenthalt in New York lernt Dorazio führende Künstlern des abstrakten Expressionismus kennen, namentlich Marc Rothko, Robert Motherwell und Barnett Newman. Anklänge an deren Farbfeldermalerei werden sich von nun an auch im Werk des Italieners wiederfinden. Daneben setzt sich Dorazio intensiv mit Kandinskys Theorien zu immateriellen Aspekten der Malerei auseinander, was ihn in seiner Malerei ebenfalls stark beeinflusst. In den Jahren 1959 und 1964 nimmt Dorazio zweimal an der Documenta in Kassel teilt. In dieser Zeit entstehen erste aus Farbbändern zusammengesetzte Kompositionen, die für sein Werk typisch werden sollten. Dorazio arbeitet bei diesen Bildern mit reinen Grundfarben, die sich als diagonale Linien und Streifen überlagern oder als kleine Farbflächen in geometrischen Rastern zu einem lebendigen, rhythmischen Ganzen zusammenfügen. Im Gegensatz zu den Malern des Informel, die in ihren Werken auf spontane Gesten setzen, komponiert Dorazio streng geordnete, aber dennoch energiegeladene Bilder, die den Phänomenen Licht und Farbe nachgehen. Im Jahr 1974 lässt sich der Künstler einem verlassenen romanischen Kloster in Todi in Umbrien nieder. Hier wohnt und arbeitet er fortan, hält sich aber auch viel auf der griechischen Insel Rhodos auf, um das dortige Licht auf sich wirken zu lassen. 2005 stirbt Dorazio mit 77 Jahren in Perugia. Er gilt als einer der wichtigsten italienischen Vertreter der konkreten Farbmalerei.

Neben seinen Gemälden auf Leinwand schuf er auch zahlreiche Grafiken, Glasfenster, Mosaiken und Bühnenbilder und verfasste eine ganze Reihe an kunsttheoretischen Texten zur Moderne. Einzelausstellungen zeigten Dorazios Werke unter anderem in der Galerie Achim Moeller Fine Art in New York (1986), im Museum von Grenoble (1990), im Padiglione dArte Contemporanea (1999) und am Institut Valencia dArt Modern in Valencia (2003).