Georges Braque
Georges Braque
Pseudonym: -
Geburtsdaten
Geburtsdatum: 1882
Geburtsort: Argenteuil-sûr-Seine
Sterbedaten
Sterbedatum: 1963
Sterbeort: Paris
Biographie
Georges Braque, 1882 im französischen Argenteuil geboren, kommt durch den Malerbetrieb des Vaters schon früh mit Pinsel und Farbe in Berührung. In Le Havre besucht er kurz vor der Jahrhundertwende erste Kurse an der Kunstakademie und arbeitet als Gehilfe eines Dekorationsmalers. Im Jahr 1900 zieht Braque nach Paris, um seine Lehre als Dekorationsmaler fortzusetzen, Zeichenunterricht zu nehmen und schließlich an der Académie Humbert zu studieren. Die frühen Werke Braques sind von impressionistischer Prägung, es zeigt sich insbesondere der Einfluss Monets und Pissaros. Als Braque 1905 im Salon dAutomne die Werke der "Fauves" zu sehen bekam, griff er in der Folgezeit deren leuchtende Farbigkeit auf und beteiligte sich 1907 an einer ihrer Ausstellungen im Salon des Indépendants. Im gleichen Jahr traf Braque auf Picasso, mit dem ihn in Zukunft eine enge Freundschaft verbinden sollte. In gemeinsamer künstlerischer Auseinandersetzung mit Paul Cézanne entwickelten die beiden Künstler die Malweise des Kubismus. Braque und Picasso arbeiten in dieser Phase so eng zusammen, dass manche Werke des analytischen Kubismus kaum einem der beiden Maler eindeutig zugewiesen werden können. Die zu Gunsten eines Formenrythmus aufgebrochenen und zerlegten Körper, der Einsatz verschiedener Perspektiven, die Multiplizierung von Lichtquellen sowie die dunkle Farbpalette ließen annähernd abstrakte Bilder entstehen, wie sie die Geschichte der Malerei bis dato nicht kannte. In der ab 1912 folgenden Phase des synthetischen Kubismus beginnt Braque mit Kollagen zu arbeiten, bei denen andere Materialien wie Pappe, Sand oder Holz in die Bilder integriert werden. Als Feldwebel in die Armee eingetreten, erlitt Braque im Ersten Weltkrieg einer schweren Kopfverletzung, die eine lange Genesungszeit nach sich zog. In der darauf folgenden Schaffensphase löste sich der Künstler allmählich von der kubistischen Malweise. Mit lockerer Zeichnung und freierer Pinselführung milderte Braque die strenge Geometrie der kubistischen Formen. In dieser Zeit stand Braque in engem künstlerischen Austausch mit Juan Gris, bei seinen Bildern trat die Verwendung von Farben stärker in den Vordergrund und er malte vornehmlich Stillleben. Zu Beginn der 1930er Jahre entdeckte Braque weiße Zeichnungen auf schwarz gemalten Gipsplatten als neues Darstellungsmedium. Während des 2. Weltkriegs entstanden darüber hinaus eine ganze Reihe an kleinformatigen, dekorative Skulpturen mit mythologischen Themen. Nach 1949 schuf Braque die berühmte Serie der "Atelierbilder", in denen sich Gegenstände und Raum gegenseitig durchdringen und ein weißer Vogel als wiederkehrendes Motiv auftritt.
Braque gilt als einer der bedeutsamsten Maler der französischen Moderne und als eine der zentralen Figuren für die Entwicklung der Malerei des 20. Jahrhunderts. Seine Werke befinden sich in zahlreichen internationalen Sammlungen, darunter das MoMa in New York, das Musée dArt Moderne, Paris und das Stedelijk Museum in Amsterdam.