Otto Dix

Otto Dix

Pseudonym: -

Geburtsdaten

Geburtsdatum: 1891

Geburtsort: Untermhaus

Sterbedaten

Sterbedatum: 1969

Sterbeort: Singen

Biographie

Otto Dix wird am 2. Dezember 1891 in Untermhaus, das heute zu Gera zählt, geboren. Bereits zu Studienzeiten an der Kunstgewerbeschule in Dresden entwickelt Dix durch regelmäßige Besuche der Dresdner Gemäldegalerie tiefe Bewunderung zur frühen italienischen und altdeutschen Lasurmalerei. Beeinflusst wird er auch von van Gogh, dessen Werke er bei einer Ausstellung in Dresden im Jahre 1912 sieht sowie durch die aufkommenden Bewegungen des deutschen Expressionismus und des italienischen Futurismus.

Seine künstlerische Ausbildung wird durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen, an dem er als Ersatz-Reservist ab August 1914 ohne Unterbrechung an vorderster Front teilnimmt. Nach Kriegsende kehrt Dix nach Dresden zurück und gehört zu den Gründungsmitgliedern der "Dresdner Sezession - Gruppe 1919". Zu seinen engsten Freunden zählt unter anderem der Maler Conrad Felixmüller, der ihn mit der Technik der Radierung vertraut macht. 1920 lernt er die Berliner Künstler George Grosz und John Heartfield kennen. Im selben Jahr nimmt Dix an der "Ersten Internationalen Dada-Messe" in Berlin teil und wird einige Jahre später Mitglied der "Berliner Secession".

Seine erste Reise nach Düsseldorf folgt im Oktober 1921, wo er Bekanntschaft mit den Kunsthändlern Johanna Ey ("Mutter Ey") und Karl Nierendorf sowie mit dem Arzt Hans Koch und seiner Frau Martha macht, die Dix auf seiner Rückreise nach Dresden begleitet. Im Herbst 1922 folgt die Übersiedlung nach Düsseldorf. Dix wird pro forma Meisterschüler an der Kunstakademie bei Heinrich Nauen und Wilhelm Herberholz, der ihn die Aquatintatechnik lehrt. 1923 beginnt er an den Radierplatten des schließlich 50 Blätter umfassenden Zyklus "Der Krieg" zu arbeiten, der als Höhepunkt seines graphischen Schaffens gilt. Er thematisiert, wie die gewünschte Veränderung der Gesellschaft durch einen grauenvollen und sinnlosen Krieg ausbleibt. Viele der in dieser Zeit entstandenen Gemälde setzen sich mit der Kriminalität oder dem Hunger auseinander und zeigen in schonungslos-realistischer Darstellung die dunklen Seiten des Lebens. Bewusst entscheidet sich Dix gegen die Ausdrucksmittel des Expressionismus und entwickelt wirklichkeitsnahe Bildformeln von aggressiver Schärfe, die von der zeitgenössischen Kritik als "Verismus" bezeichnet (Paul Westheim) oder in der Neuen Sachlichkeit verortet (G. F. Hartlaub) werden. Von 1924 an beginnt Dix Einflüsse aus früheren Jahren zu verarbeiten und in altmeisterlicher Manier Ölfarben fein lasierend auf Holztafeln aufzubringen. In dieser Technik entsteht 1927/28 mit dem "Großstadt-Triptychon" eines seiner Hauptwerke, ein Sittenbild der Sozialstruktur der Weimarer Republik mit karikierend überzeichneten Typen in grellen Farben, das durch die sakrale Bildform des Triptychons noch zusätzlich überhöht wird. Auf Veranlassung der Nationalsozialisten muss Dix 1933 seine sechs Jahre zuvor erlangte Professorenstelle an der Dresdner Akademie niederlegen und ist heftigen Anfeindungen ausgesetzt. Besonders das Triptychon "Der Krieg", das er 1932 in Reflexion seiner Kriegserlebnisse fertigstellt, erregt Unmut und führt dazu, dass ihm Wehrsabotage vorgeworfen wird. 1937 werden auf der Schau "Entartete Kunst" in München auch mehrere Arbeiten von Dix gezeigt. Für Otto Dix bedeuten die Diffamierungen eine dramatische Wende in seinem Leben. In der Folgezeit zieht sich der Künstler zunehmend zurück und lebt, unterbrochen durch Studienreisen nach Südfrankreich oder Italien, in Hemmenhofen am Bodensee. Ab 1934, der Zeit der inneren Emigration, wendet sich Dix im Rückgriff auf die altdeutsche Malerei überwiegend dem Thema Landschaft zu. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstehen wieder expressive Werke von leuchtender Farbkraft, allegorische und christliche Sujets stehen neben Darstellungen von Kindern und Tieren, Landschaften und Stillleben, die der Künstler sowohl in seinem malerischen und grafischen Oeuvre verarbeitet. Am 25. Juli 1969 stirbt Otto Dix in Singen am Bodensee.