Hans Hartung

Hans Hartung

Pseudonym: -

Geburtsdaten

Geburtsdatum: 1904

Geburtsort: Leipzig

Sterbedaten

Sterbedatum: 1989

Sterbeort: Antibes

Biographie

Hans Heinrich Ernst Hartung wurde 1904 in Leipzig geboren. Bereits zu Schulzeiten hegte er großes Interesse für die gegenstandslose Malerei und unternahm selbst erste malerische Versuche. Nach seinem Abitur begann Hartung zunächst ein Studium der Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität seiner Heimatstadt. Als er mit der Malerei Kandinskys in Berührung kommt, wendet er sich ab Mitte der 1920er Jahre ganz der bildenden Kunst zu und studierte zunächst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, dann an der Kunstakademie in Dresden und zog schließlich nach München, um sich dort beim Impressionisten Max Doerner in die Lehre zu begeben. Nach der Machtergreifung Hitlers emigrierte Hartung nach Paris und trat dort in Kontakt mit Alexander Calder, Joan Miró und Piet Mondrian. Diese Begegnungen sollten sich später als äußerst prägend erweisen. Im ersten Kriegsjahr 1939 schloss sich Hartung der Fremdenlegion an und gab während des 2. Weltkrieges die Malerei auf. Als Kriegsversehrter 1945 nach Paris zurückgekehrt, wurde Hartung französischer Staatsbürger und begann wieder zu malen. In diesen Jahren schuf Hartung Bilder mit lockeren, rasch hingeworfenen Farbfeldern und kalligraphischen, mit Ritzungen versehenen Liniengebilden, die ihn beinahe über Nacht berühmt machten. Kunst in Hartungs Sinn, ist eine von der Wirklichkeit losgelöste, eigenständige Ausdrucksform und Sprache. Aus dieser Auffassung resultiert die strikte Vermeidung Gegenständliches abzubilden und sie spiegelt sich auch in der Bezeichnung seiner Werke: Hartung benennt seine Bilder mit dem Buchstaben T für Tableau sowie einer Abfolge aus Jahreszahlen, Buchstaben und Nummern. Ab Ende der 1940er Jahre beteiligte sich Hans Hartung an vielen namhaften Ausstellungen und nahm zwischen 1955 und 1964 dreimal an der documenta in Kassel teil. Schon zu Lebzeiten erhielt er zahlreiche Ehrungen, unter anderem den "Prix Guggenheim", den Großen Internationalen Preis der Biennale Venedig und das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern. Im Jahr 1989 starb Hartung, der seine ganze Schaffenszeit der gegenstandslosen Malerei widmete, als einer der wichtigsten Vertreter des europäischen Informell.