Franz von Stuck

Franz von Stuck

Pseudonym: -

Geburtsdaten

Geburtsdatum: 1863

Geburtsort: Tettenweis

Sterbedaten

Sterbedatum: 1928

Sterbeort: München

Biographie

Franz Stuck, 1863 im niederbayerischen Tettenweis als Sohn eines Müllers geboren, war bereits zu Schulzeiten als Zeichner tätig und gestaltete Illustrationen für Zeitschriften, Menükarten und Weinetiketten. Noch während seines Studiums an der Kunstgewebeschule und Akademie in München erlangte Stuck in den frühen 1880er Jahren unter anderem mit seinen Allegorien- und Emblementwürfen für den Verlag Gerlach & Schenk größere Bekanntheit. Für sein erstes Ölgemälde "Der Paradiesengel" erhielt er bei der Glaspalast-Jahresausstellung 1889 die Goldmedaille. Dieses Werk zeigt Stucks bevorzugtes, symbolistisches Themenfeld, (das sich zwischen den Gegenpolen Paradies und Sünde bewegt). Der kometenhafte Aufstieg des Künstlers setzt sich mit der Ernennung zum Professor an der Münchner Kunstakademie fort. Der in die oberste Gesellschaftsschicht aufgestiegene Stuck zählte nun zusammen mit Franz von Lenbach und Friedrich August von Kaulbach zu den Münchner Malerfürsten, zu denen er mit Gründung der "Münchner Sezession" 1892 schon bald in Opposition trat. Ungeachtet aller Gruppenzugehörigkeit beschreitet Stuck künstlerisch einen ganz eigenen Weg. Seinen Bildern ist eine leuchtende Aura zu Eigen, seine Frauenakte präsentieren sich in verführerischen Posen, häufig vor mystisch dunklem Hintergrund. Doch trotz der klar konturierten, oft mit fast altmeisterlicher Präzision gestalteten Körper erteilt Stuck dem Realismus eine klare Absage. Ganz im Widerspruch zum verwendeten historischen Sujet, der elitären, glamourösen Scheinwelt der Oberschicht, der mythischen Heroik und der phantastischen Fabelwelt seiner Bilder interessierte Stuck die Symbolik hinter der Fassade. Sein zentrales Anliegen ist die Erkundung der Tiefen und Abgründe der Seele, bei der die Themen Liebe, Tod, Leidenschaft und Erotik eine zentrale Rolle spielt. Dieses Interesse teilt Stuck mit Zeitgenossen wie Sigmund Freud, Hugo von Hoffmannsthal oder Edward Munch und offenbart sich somit auch als Repräsentant seiner Generation.