Otto Mueller

Otto Mueller

Pseudonym: -

Geburtsdaten

Geburtsdatum: 1874

Geburtsort: Liebau

Sterbedaten

Sterbedatum: 1930

Sterbeort: Obernigk bei Breslau

Biographie

Otto Mueller wird am 16. Oktober 1874 in Liebau im Riesengebirge geboren. Nach einer Lithographen-Lehre in Görlitz studiert er von 1894 bis 1896/97 an der Kunstakademie in Dresden. Mit dem Schriftsteller Gerhart Hauptmann unternimmt er Reisen in die Schweiz und nach Italien. Im Winter 1899 geht Otto Mueller nach München, um sein in Dresden begonnenes Malereistudium fortzusetzen und bei Franz von Stuck studieren zu können, wird dort jedoch nicht angenommen. In diesen Jahren wird der junge Künstler überwiegend von Arnold Böcklin und Hans von Marées beeinflusst. Nachdem er für einige Zeit in München selbstständig arbeitet und sich mit Paul Kother das Atelier teilt, kehrt er zunächst nach Dresden zurück. Die Zeit von 1900 bis 1907 verbringt Mueller in seiner Heimat in Schlesien. Maschka Mayerhofer, die er in Dresden kennenlernt, wird zu seinem bevorzugten Modell, die beiden heiraten 1905. In der Folge wird Maschka, auch nach der Trennung im Jahr 1921, zur engsten Vertrauten des Malers. Beide leben ab 1908 in Berlin, in diese Zeit datiert auch Muellers Freundschaft mit dem Bildhauer Wilhelm Lehmbruck. 1910 zählt er zu den Gründungsmitgliedern der "Neuen Sezession", da die "Berliner Secession" seine Bilder zurückgewiesen hatte. Darüber hinaus lernt der Maler die Künstler der "Brücke" kennen, denen das gleiche Schicksal widerfahren war. Noch im selben Jahr wird er Mitglied der expressionistischen Künstlervereinigung und nimmt an der Ausstellung der "Brücke" in der Galerie Arnold in Dresden teil. Den Sommer des Jahres 1911 verbringt Mueller gemeinsam mit Erich Heckel und Ernst Ludwig Kirchner in Fehmarn. Als Soldat in der Infanterie nimmt er zunächst an der Westfront und später an der Ostfront am Ersten Weltkrieg teil. Zwischenzeitlich erkrankt der Künstler an einer schweren Lungenentzündung. 1919 stellt ein bedeutendes Jahr im Leben des Malers dar. Mueller erhält nicht nur eine Einzelausstellung, organisiert von Paul Cassirer in Berlin, sondern wird auch als Professor an die Kunstakademie in Breslau berufen, wo er bis zu seinem Tode lehrt. Unter den Malern des deutschen Expressionismus nimmt Otto Mueller eine Sonderstellung ein. Bereits früh findet er seinen eigenen Weg, seine Arbeiten bleiben immer eigenständig und unverkennbar. Sein Hauptthema ist die Einheit von Mensch und Natur, wobei er sich auf schlanke Mädchenakte in Landschaften fokussiert, darüber hinaus zeigen seine Bilder auch fremdartige Zigeunermotive. Neben Gemälden hinterlässt der gelernte Lithograph Otto Mueller auch ein umfangreiches graphisches Werk. In den Nachkriegsjahren unternimmt er zudem umfangreiche Reisen durch Europa. Am 24. September 1930 stirbt Otto Mueller in Obernigk bei Breslau. 1937 werden in deutschen Museen 357 seiner Werke als "Entartete Kunst" beschlagnahmt, insgesamt 13 dieser Werke werden auf der gleichnamigen Ausstellung in München diffamiert.