Salomon van Ruysdael

Salomon van Ruysdael

Pseudonym: -

Geburtsdaten

Geburtsdatum: um 1600

Geburtsort: Naarden

Sterbedaten

Sterbedatum: 1670

Sterbeort: Haarlem

Biographie

Salomon van Ruysdael kommt zu Beginn des 17. Jahrhunderts im nordholländischen Naarden zur Welt. 1623 wird er mit dem Namen "Salomon de Grooyer" erstmals als Mitglied der Lucasgilde Haarlem erwähnt. Als Landschaftsmaler bringt es Ruysdael bald zu Ansehen, er lebt gut situiert und steigt in der Lucasgilde zunächst zum Kommissar und 1648 dann zum Dekan auf.

Bei den ersten uns bekannten Werken seiner frühen Schaffensphase kurz nach der Mitte der 1620er Jahre handelt es sich um Winterlandschaften, bei denen sich Ruysdael an Esaias van de Velde orientiert: Mit seiner tonige Farbgebung und der breitgelagerten, parallelen Anordnung der Bildelemente, die den Landschaften wenig Tiefe geben, knüpft Ruysdael an seinen Malerkollegen an, jedoch wirkt sein Stil bereits zu diesem Zeitpunkt freier und lockerer.

Diagonale Kompositionsstrukturen, eine zunehmend leuchtende, kontrastreiche Farbgebung und eine leichte Pinselführung prägen die folgenden Jahre. Motivisch bevorzugt Ruysdael in den 1630er Jahren Kanalansichten und Flusslandschaften, außerdem Dünen- und Strandszenen, teilweise belebt durch figürliche Staffage.

Besondere Berühmtheit erlangt der Maler durch seine Flussansichten der späten 1640er und 50er Jahre: Sein Stil wird ruhiger, weniger flüchtig; gewaltsame Kontraste werden konsequent vermieden. An Stelle dessen treten überall ausgleichende Übergänge auf, die ein gleitendes Verschmelzen von Uferzonen und Wasser ermöglichen und den Bildern einen feinen atmosphärischen Charakter verleihen. Die im Licht silbrig schimmernden Flussansichten, bereichert durch die Darstellung von Fischern und Fähren, gelten als die herausragendsten Meisterwerke des Künstlers.

In seinem Spätwerk nehmen bei van Ruysdael die Kontraste erneut zu und kräftigere Formelemente werden eingefügt: Der Himmel bekommt eine tiefere sattere Farbgebung, die figürliche Staffage tritt näher an den vorderen Bildrand heran, Bäume und architektonische Elemente erlangen eine neue massige Substanz. Gleichzeitig wird van Ruysdaels Pinselstrich breiter und flüchtiger und gibt seiner Malerei einen dramatischeren, fast impressionistischen Charakter. In dieser späten Schaffensphase malt Ruysdael, der ansonsten der heimischen Landschaft als Sujet treu bleibt, auch einige Stillleben. Heute gilt der Maler als einer der wichtigen Landschaftsmaler des niederländischen Barock und ist mit seinen Werken in zahlreichen internationalen Museen vertreten, so unter anderem in der Nationalgalerie in London, in der Alten Pinakothek in München oder in der Kunsthalle Hamburg.