Heinrich Vogeler

Heinrich Vogeler

Pseudonym: -

Geburtsdaten

Geburtsdatum: 1872

Geburtsort: Bremen

Sterbedaten

Sterbedatum: 1942

Sterbeort: Kasachstan

Biographie

Heinrich Vogelei kommt als Kind des Kaufmanns Carl Eduard Vogeler und seiner Frau Marie Luise in Bremen zur Welt. Im Jahre 1890 nimmt er sein Studium an der Kunsthochschule Düsseldorf auf. Es folgen Studienreisen nach Holland, Italien und Frankreich, bevor Vogeler 1895 nach Abschluss seines Studiums nach Worpswede übersiedelt. In seiner frühen Schaffensphase orientierte sich Vogeler an der englischen Malergruppe der Präraffaeliten, welche italienischen Maler des 15. Jahrhunderts, wie Botticelli, zum Vorbild hatten. Daneben wendet sich Vogeler auch dem Jugendstil zu, nach dessen Prinzipien er seine Worpsweder Bauernkate ausgestaltet. Kurz nach 1900 wird dieses Wohnhaus, der sog. Barkenhoff, zum Mittelpunkt der neuen Künstlerbewegung. In dieser Zeit erschließt sich Vogeler auch viele weitere Betätigungsfelder: Er gestaltet Möbel, Bestecke und Gläser, entwirft das Bahnhofsgebäude von Worpswede sowie die Güldenkammer im Bremer Rathaus und macht sich mit zahlreichen buchgrafischen Arbeiten einen Namen. In seinen Bildern konstruiert Vogeler eine in sich abgeschlossene Märchen- und Traumwelt, bei denen eine vordergründige Interpretation immer nur ein Aspekt der Deutung ist. In der Zeit des ersten Weltkriegs, in der Vogeler als Nachrichtenoffizier arbeitet, entwickelt er eine christlich basierte, pazifistische Grundeinstellung und wird zum radikalen Gegner des Kaiserreichs. Er rückt von seiner ornamentalen Malweise ab und verfolgt nun einen expressionistischen Stil. Noch stärker als zuvor möchte er sich für eine bessere Welt einsetzen. Im Sommer 1919 gründet Vogeler die sozialistische Kommune und Arbeitsschule Barkenhoff. Hier wurden nach Vogelers Entwürfen kunstgewerbliche Metallobjekte genauso wie Gebrauchsgegenstände und Werkzeuge hergestellt. Nach Reisen in die Sowjetunion wendet sich Vogeler zwischen 1924 und 1934 den sogenannten Komplexbildern zu, in denen er die Motive der Arbeiterbewegung aufgreift. Es handelt sich um Simultankompositionen, die sich am Stil des Kubismus und Futurismus orientieren und mehrere Szenen innerhalb desselben Bildes vereinigen. Nachdem sich Vogeler 1931 in Moskau niederlässt verändert er seine Malweise erneut und beginnt im Stil des sozialistischen Realismus zu arbeiten, wie es von der Sowjetunion verlangt wurde. Vogeler gehört nun der antifaschistischen Bewegung an, die sich gegen Hitler richtet. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht muss er ins kasachische Karaganda übersiedeln, wo er am 14. Juni 1942 verarmt stirbt.