ANTIQUE RARE BOOKS

WELCHE VORSTELLUNG VON DER WELT HATTE MAN ANNO DAZUMAL?

Antworten geben gleich zwei Atlaswerke, die Ende des 17. Jahrhunderts in Paris und Amsterdam erstellt worden sind. Die prächtig ausgestatteten Folianten mit bester Provenienz sind wie geschaffen, um sich in eine andere Welt zu träumen

DIE GANZE WELT in einem Buch


 Von der Faszination kunstvoller ATLANTEN

 

EIN ATLAS IST ZUNÄCHST MAL DIES:
eine Sammlung bearbeiteter geografischer Karten, ein – in der Regel dickes – Buch zum Nachschlagen, etwas zur Erweiterung und Überprüfung des eigenen Wissens. Aber wer der Faszination von Atlanten erliegt, taucht mit ihnen ein in die Welt der Meere, Kontinente, Wüsten, Gebirgszügen, Inseln und Städte, in unsere ganze wundervolle Welt.

DER ATLAS ALS GESCHICHTENERZÄHLER
Taj Mahal, Mount Everest, Great Barrier Reef, Antarktis, Burj al Khalifa oder Copacabana sind magische Wörter für Kinder, wenn in ihnen der Entdeckergeist geweckt wird und sie die exotischen Dinge außerhalb ihres Lebensraums bestaunen. Wilde Tiere, eisbedeckte Berge, reißende Flüsse und Dschungellandschaften wie aus einem Märchenbuch gibt es hier zu bestaunen. Es ist daher ein Segen, wie viele liebevoll gestaltete Atlanten es bereits für die Kleinsten auf dem Buchmarkt gibt, denn ist der Abenteuergeist einmal in der Fantasie entfacht, bleibt er meistens ein Leben lang erhalten. Und oft auch die Liebe zu den kunstvollen Prachtbänden, die Orientierung bieten wollen und dazu die spannendsten Geschichten erzählen.

 

 

LE NEPTUNE FRANÇOIS OU ATLAS NOUVEAU DES CARTES MARINES. LEVÉES ET GRAVÉES PAR ORDRE EXPRÈS DU ROY. POUR L’USAGE DE SES ARMÉES DE MER. 

Paris, A. H. Jaillot und Amsterdam, P. Mortier 1693. Imp.-Fol.
Erste Ausgabe der Teile 1 und 2 bei Mortier.
Einband aus marmoriertem Leder mit reich geprägtem und vergoldetem Dekor

SCHÄTZPREIS € 30.000 – 35.000

WARUM HEISST DER ATLAS ATLAS?

Die Bezeichnung „Atlas“ taucht erstmals im „Atlas, sive Cosmographicae Meditationes de Fabrica Mundi et fabricati figura“ von Gerhard Mercator (1512 – 1594) auf, dessen Sohn das kartographische Werk 1595 postum herausgab. Namensgeber des Werkes ist der mythische König Atlas von Mauretanien, zum Sagenkreis des Titanen Atlas gehörend, der gemäß der griechischen Mythologie das Himmelsgewölbe stützte. Mercators Atlas, der später erweitert und in mehrere Sprachen übersetzt wurde, folgten andere. Erst in den Niederlanden, dann in Frankreich und später in England entstanden großformatige, reich dekorierte, repräsentative Prachtwerke, meist als Zierde fürstlicher Bibliotheken, denn Normalsterbliche konnten sich solche Kostbarkeiten nicht leisten.

WELTKARTEN ALS KUNSTVOLLE GEMÄLDE
Mit der Zeit werden Atlanten immer präziser – worauf es jedoch gar nicht so sehr ankommt, denn Weltkarten werden zum Ende des 18. Jahrhunderts eher als Gemälde angesehen. Wichtiger als wissenschaftliche Genauigkeit ist die Schönheit des Folianten und vor allem der von ihm umfassten verschnörkelten und von allerlei Untieren bevölkerten (Kupferstich-)Karten, jede für sich ein Kunstwerk.

ATLANTEN BEI NEUMEISTER
Wie schön und spannend man sich seinerzeit ein Bild von der Welt machte, zeigen in der Sommerauktion bei NEUMEISTER die prächtigen Atlanten, die Ende des 17. Jahrhunderts in Paris von den fähigsten Meistern ihrer Zeit erstellt worden sind, darunter auch der teuerste See-Atlas, der im 17. Jahrhundert in Amsterdam hergestellt wurde. Lange schlummerten diese Schätze in einer österreichischen Schlossbibliothek, jetzt gibt es bei NEUMEISTER die Chance, sie zu erwerben.

ALEXIS-HUBERT JAILLOT
1632 Avignon-lès-Saint-Claude  – 1712 Paris

ATLAS NOUVEAU, CONTENANT TOUTES LES PARTIES DU MONDE […]

2 Bde. Paris, A. H. Jaillot (Amsterdam, P. Mortier) 1692. Imp.-Fol.
Bei P. Mortier in Amsterdam erschienene, überarbeitete Ausgabe des großen Weltatlas, die Karten datiert zwischen 1691 und 1693.
Einbände aus marmoriertem Leder mit reich geprägtem und vergoldetem Dekor.

SCHÄTZPREIS € 15.000  – 20.000

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