Wilhelm Leibl - Gem.Leibl Wilhelm"Die linke Hand aus dem Langbehn-Bildnis", Lit: Waldmann 1930, Nr. 159

auction 347, Lot 671

AUKTION 347 UND VARIA 193 IN MüNCHEN, BARER STR.37 AM

on 24 March 2010

Wilhelm Leibl

Gem.Leibl Wilhelm"Die linke Hand aus dem Langbehn-Bildnis", Lit: Waldmann 1930, Nr. 159

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Leibl, Wilhelm1844 Köln - 1900 WürzburgDie linke Hand aus dem Langbehn-BildnisTempera auf Lwd. 22 x 29,5 cm. Doubliert. Rest. - Rahmen min. besch.Auf dem Keilrahmen schwer lesbare handschriftliche Bezeichnung Momme Nissens: "[...] Die Authentizität [...] Hand des Rembrandtdeutschen ist von J. Sperl außerdem eigens bestätigt [...]". Ebda. auf Klebeetikett bezeichnet "W. Leibl N 616 / Linke Hand".Wilhelm Leibl porträtierte den Schriftsteller und Publizisten Dr. Julius Langbehn (1851-1907) im Jahre 1877. Langbehn, Autor des seinerzeit einflussreichen Buches "Rembrandt als Erzieher", verband mit Leibl eine deutliche Besorgnis um den Zustand des Münchner Kunstbetriebes. Zudem traten beide für dieselben künstlerischen Ideale ein.Das in Unterschondorf entstandene Bildnis Langbehns ist einer der wenigen Versuche des Künstlers in Temperamalerei. Bereits in den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts wurde das Gemälde verkürzt und die ursprünglich auf den Oberschenkeln des Dargestellten ruhenden Hände abgetrennt. Aufgrund ihrer künstlerischen Qualität erlangten die beiden Fragmente mit den Darstellungen der Hände im Lauf der Zeit höhere Bekanntheit als das Porträt selbst (vgl. Vignau-Wilberg, s. u.). Das Fragment der rechten Hand befindet sich im Bestand der Kunsthalle Mannheim.Provenienz: Dr. Julius Langbehn - Momme Nissen (Biograph des Dargestellten) - Galerie Karl Haberstock, Berlin - Ernst Pincsohn, Berlin - Süddeutsche Privatsammlung.Literatur: Waldmann, Emil, Wilhelm Leibl - Eine Darstellung seiner Kunst. Gesamtverzeichnis seiner Gemälde. Berlin 1914, S. 170, WVZ-Nr. 143 (mit Abb. 122). Dort auch als Abb. 120 eine Fotografie des Gemäldes vor dem Abtrennen der Hände. - Dass., Zweite, verb. Aufl. Berlin 1930, S. 128, WVZ-Nr. 159 (mit Abb. 159).Vgl. Vignau-Wilberg, Peter, Stiftung Oskar Reinhart Winterthur. Bd. 2: Deutsche und österreichische Maler des 19. Jahrhunderts. Zürich 1979, S. 180, Kat.-Nr. 65 (mit Abb.S. 179): Bildnis Dr. Julius Langbehn, 1877. - Czymmek, Götz / Lenz, Christian (Hgg.), Wilhelm Leibl zum 150. Geburtstag. Ausst.-Kat. München, Neue Pinakothek, 12. Mai - 24. Juli 1994 u. a. Heidelberg 1994, S. 30 f. (zu Leibls Freundschaft mit Langbehn) und S. 322, Kat.-Nr. 87 (das Bildnis Langbehns aus der Slg. Oskar Reinhart, Winterthur).