Otto Dix - Gem. Dix Otto
M51 # 12

auction 53, Lot 20

MODERNE KUNST 53

on 6 June 2013

Otto Dix

Gem. Dix Otto
M51 # 12

estimate:
€ 50.000 to € 70.000

result:
€ 76.200 (incl. 27 % buyer's premium)

description:

Dix, Otto 1891 Untermhaus - 1969 Singen

Felder mit See und Steckborn. 1948/49

Öl auf Leinwand

49 x 73 cm

 

Löffler 1949/17. Rechts unten monogrammiert und datiert 1948. Verso auf dem Keilrahmen mit Bleistift betitelt und nochmals datiert "Steckborn 1949" datiert.

 

Echtheitsbestätigung: Wir danken Herrn Prof. Dr. Rainer Beck für die freundliche Unterstützung bei der Bearbeitung des Bildes

 

Provenienz: Privatbesitz Deutschland

 

Literatur: Löffler, Fritz. Otto Dix 1891-1969. Ouvre der Gemälde. Recklinghausen 1981. 1949/17.

 

Mit seiner expressiven Malerei und sozialkritischen Darstellung der Gesellschaft wurde Otto Dix im Nationalsozialismus geradezu zum Hauptvertreter der "entarteten" Kunst. Nach den glanzvollen 20er Jahren, in denen er mit Ausstellungen in namhaften deutschen Galerien und Museen in aller Welt den Höhepunkt seiner Karriere als Maler erlangt hatte, brachte die Verfemung mit sich, dass er seiner Professur an der Dresdner Kunstakademie enthoben wurde und 260 Werke aus öffentlichen Sammlungen entfernt wurden. Unter dem massiven Druck zog er sich mit seiner Familie nach Hemmenhofen am Bodensee zurück und wandte sich zunehmend dem Landschaftsmotiv zu: "Ich bin verbannt worden in die Landschaft", sagte der Künstler im Rückblick.

Im vorliegenden Bild lässt er den Blick über die Felder und den unteren Teil des Bodensees bis hinüber ans südliche Ufer zu dem ruhigen Schweizer Erholungsort Steckborn gleiten. Die expressive Ansicht verzichtet auf die Wiedergabe von Details und ist, im Kontrast von Gelb, Grün und Blau, getränkt von den kräftigen Farben des Sommers. Mag Otto Dix die Landschaft anfänglich auch als unverfängliches Sujet aufgezwungen worden sein, so meint man in dem 1949 - nach Kriegseinsatz und Gefangenschaft - entstandenen Bild doch die Erleichterung erkennen zu können, dass das Grauen überstanden ist und einer neuen Freude am Leben sowie der Kunst Platz gemacht hat.