Wolfgang Mielich (Müelich), zugeschrieben - Portrait of a 37-year-old man. 1537

auction 412, Lot 164

MARCH-AUCTION

on 20 March 2024

Wolfgang Mielich (Müelich), zugeschrieben

erwähnt 1500 - 1561, war tätig in München


Portrait of a 37-year-old man. 1537

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Wolfgang Mielich (Müelich), zugeschrieben

erwähnt 1500 - 1561, war tätig in München

Portrait of a 37-year-old man. 1537


Dated 1537 and age of the sitter above the depiction. Oil auf panel. 55.5 x 42 cm. Cradling. Restored. Minor damage.


Wolfgang Mielich, gen. Zentz, zählt zu den angesehenen Münchner Malern des 16. Jahrhunderts. Im Jahr 1500 wird er erstmals nachrichtlich erwähnt, laut Nagler (Neues Allgemeines Künstlerlexikon. 2. Aufl. Linz 1907, S. 323), zahlt er noch 1561 seinen Innungsbeitrag. 1520/21 und 1526/32 wird er als "Vierer" der Münchner Malerzunft, einer ihrer Vorsteher, genannt. Im Jahr 1525 erscheint sein Name in einer Stadtkammerrechnung in der Funktion als Stadtmaler. 1516 kam sein Sohn Hans zur Welt, der es zu einem der renommierten Maler seiner Zeit bringen sollte.

Das vorliegende Gemälde wurde von Ernst Buchner, München, 1929 noch Hans Brosamer zugeschrieben. 1958 revidierte Buchner jedoch diese Zuschreibung und erkannte in einer in Kopie vorliegenden Stellungnahme vom 11. November 1958 auf diesem die Handschrift Wolfgang Mielichs. Buchner identifizierte als etwas kleineres Gegenstück zum vorliegenden Gemälde das 1539 datierte Bildnis einer 30-jährigen Patriziersfrau in den Museen der Stadt Regensburg (Leihgabe des Historischen Vereins für Regensburg und Oberpfalz, Nr. 1211). Kurt Löcher erkennt in seiner Zusammenstellung "D. Irrige Zuschreibungen [an Hans Mielich], Bildnisse aus Mielichs Umkreis" die künstlerische Zusammengehörigkeit der beiden Bildnisse ebenfalls an, formuliert stilkritisch jedoch abweichend: "Nürnberger Werke Hans Brosamers und Hans Plattners stehen näher als solche der Münchner Maler" (Löcher 2002, s. u., S. 240, Kat.-Nr. 52 [das Regensburger Damenbildnis]).

Weiterführend könnte eine gründliche Analyse des Wappenringes an der rechten Hand des Dargestellten sein. Es handelt sich dabei nicht - wie Buchner feststellte - um ein Wappen, das die Münchner Patrizierfamilien Ligsalz, Ridler und Schrenck führten. In einem schräggestellten silbernen Balken auf Rot findet sich beim Wappen dieser Familien ein schwarzer Pfeil. Im vorliegenden Fall zeigt der silberne Balken jedoch einen roten Pfeil. Oberhalb des Balkens findet sich zudem ein Monogramm "HH", dessen Auflösung eine weitere Aufgabe künftiger Recherchen sein muss.

Literature: Galerie Fleischmann exhibition catalogue, Munich, Das Bildnis in der deutschen Renaissance, Munich 1931, page 10, catalogue number 6 (without illustration). - [According to the information given in Lochs, see below] Pieter de Boer catalogue, Old Pictures, Amsterdam 1957 (with illustration) - Weltkunst, volume 28, number 20 (1958), page 8, cover photo. - Löcher, Kurt, Hans Mielich (1516-173). Bildnismaler in München. Munich-Berlin 2002 (Kunstwissenschaftliche Studien volume 100), page 240, catalogue number 51 (with illustration on page 195).

provenance: Owned by German nobility (before 1931). - Art trade 1931 and 1957. - Private owner, South Germany.