Franz Jakob Kreuter - 2 Zg. Kreuter Wintergarten Residenz Muc
Wintergarten Residenz München
(Doerfler/Weißenburg: WD 45, 43)
auf Transparentpapier (Pausen)

auction 361, Lot 1026

ALTE KUNST 361

on 18 September 2013

Franz Jakob Kreuter

2 Zg. Kreuter Wintergarten Residenz Muc
Wintergarten Residenz München
(Doerfler/Weißenburg: WD 45, 43)
auf Transparentpapier (Pausen)

estimate:
€ 800 to € 1.000

result:
€ 1.905 (incl. 27 % buyer's premium)

description:

Kreuter, Franz Jakob 1813 Lohr am Main - 1889 Wien

Entwurf für den Wintergarten der Münchner Residenz, 1849 - 1851

Auftraggeber: König Maximilian II. von Bayern (1811 München - 1864 ebenda)

Planung / Bau: Mai/September 1849 - Juni 1851 / März 1851 - Ende 1853, nicht erhalten.

Grundriss des Obergeschosses (Projekt 3). - Skizze zu einem Palast und einer Akropole auf dem Isarhochufer und Anlage der Maximilianstraße im Stil der Renaissance.

Zwei Zeichnungen. Aquarelllierte Federzeichnung und Bleistiftskizze, jew. auf Transparentpapier. Ein Blatt bez. "Plan des Wintergartens". 45,7 x 37 cm und ca. 16 x 14,4 cm (unregelmässig abgerissen). Tlw. aufgezogen, besch. Gebräunt.

Die Wirren der Revolution lassen Franz Jakob Kreuter 1849 wieder nach München zurückkehren, wo er im Rahmen der Bauprojekte König Maximilians II. von Bayern den Auftrag für den berühmten Wintergarten der Münchner Residenz bekommt. Die regelmäßigen Änderungen der Wünsche des Auftraggebers führen dazu, dass Kreuter bis zum Baubeginn 1851 insgesamt fünf verschiedene Entwürfe vorlegt. Der erste Plan sieht den Wintergarten auf dem Königsbau vor, direkt von den Gemächern Maximilians II. erreichbar. Der zweite Bauentwurf beinhaltete den Abriss des alten Residenztheaters (Cuvilliéstheater) um an dessen Stelle den Wintergarten zu erbauen. Im Sommer 1850 folgt der dritte Plan (s.r.). Er zeigt den Grundriss des Wintergartens unmittelbar an der Mauer des Nationaltheaters und lässt noch Spielraum für die Frage ob das Cuvilliéstheater abgerissen oder bestehen bleiben soll. Sicherheitshalber hatte Kreuter die Innenausstattung desselben zur Konservierung bereits abmontieren und lagern lassen. Es folgen noch drei weitere Pläne bis am 8. Juni 1851 endlich die Grundsteinlegung erfolgt. Das Cuvilliéstheater darf weiter bestehen. Da die Spannung zwischen dem König und Kreuter sich zuspitzt - Kreuter hält sich nicht an bautechnisch vereinbarte Termine, die Kosten steigen ins Unermessliche und die an den König gestellten Rechnungen sind undurchsichtig - wird der Bau letztendlich im September 1852 kurzzeitig eingestellt und gegen Ende des Monats von August von Voit weitergeführt und 1853 beendet.

Literatur: Hölz, Christoph, Der Civil-Ingenieur Franz Jakob Kreuter, Tradition und Moderne 1813 - 1889. München/Berlin 2003, S. 243 ff, S. 427, WV 35 - WD 45, 43.