Christian Schad

Christian Schad

pseudonym: -

birth data

date of birth: 1894

place of birth: Miesbach

death data

date of death: 1982

death: Stuttgart

biography

Christian Schad zählt zu den wichtigsten Malern der Neuen Sachlichkeit und Vertretern des Verismus in Deutschland, die sich einer neuen sozialen Wirklichkeit verschrieben hatten. Mit kühler Nüchternheit porträtierte er das Berliner Nachtleben der goldenen 20er und den mondänen neuen Frauentypus. Christian Schad wurde 1894 in Miesbach (Oberbayern) als Sohn eines angesehenen Geheimen Justizrates geboren. Seine Eltern förderten früh die musische Begabung ihres Sohnes und im Alter von 18 Jahren begann Schad ein Studium an der Kunstakademie in München.

Zu seinen Lehren zählten die Maler Heinrich von Zügel und Carl Johann Becker-Gundahl. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs emigrierte Christian Schad in die Schweiz, nach Zürich, wo er im Kreis der Dada-Bewegung verkehrte. Schad unterstützte den Dichter Walter Serner, mit dem ihn eine tiefe Freundschaft verband, bei verschiedenen Dada-Aktionen und bei der Gründung der Zeitschrift Sirius. Es folgte ein Umzug nach Genf, wo Schad Malstudien in einer Irrenanstalt anfertigte. Durch Materialexperimente mit lichtempfindlichen Fotoplatten entwickelte Christian Schad ab 1919, die nach ihm benannte Technik der Schadographie, welche Konturbilder von Gegenständen erzeugt. Es entstanden in dieser Zeit außerdem Ölbilder im Stil des Kubismus und eine Vielzahl an Holzschnitten. Zwischen 1920-1925 lebte Christian Schad zusammen mit Serner zunächst in Rom und später in Neapel. Die realistischen Porträts aus dieser Zeit waren durch sein unmittelbares Umfeld geprägt. 1924 fertigte Christian Schad, mit dem Einverständnis des Vatikans, ein Porträt von Papst Pius XI. an. 1925 siedelte der Künstler nach Wien um.

Schad nahm 1927 an der Ausstellung Die Neue Sachlichkeit in der Galerie Neumann-Nierendorf in Berlin teil und illustrierte mit Zeichnungen einen Führer über das Berliner Nachtleben um 1930 von Curt Moreck. Schad verlegte 1928 seinen Hauptwohnsitz nach Berlin und es entstanden zahlreich Porträts im Stil der Neuen Sachlichkeit, die mit großem Erfolg im In- und Ausland ausgestellt wurden. Aufgrund seines engen Kontakts zur Gruppe der Dada-Künstler befürchtete Christian Schad nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten mit einem Ausstellungsverbot belegt zu werden. Er reduzierte seine künstlerischen Tätigkeiten und wurde 1935 Geschäftsführer eines Berliner Brauereibetriebs. Nach der Zerstörung seines Ateliers durch Bombenangriffe siedelte Schad 1943 nach Aschaffenburg um.

Ab dem Beginn der 50er Jahre, entstanden expressionistische, sogenannte Magische Bilder. Christian Schad lebte ab 1962 in Keilberg im Spessart in einem Atelierhaus. Ab den 1960er Jahren wendete er sich wieder den Fotogrammen zu und bis 1977 entstanden drei Werkzyklen. Christian Schad verstarb 1982 in Stuttgart. Der Nachlass des Künstlers wird von der Christian-Schad-Stiftung in Aschaffenburg verwaltet. Die Gemälde von Christian Schad porträtieren den Lebensstil eines Dandys in den Tanzbars und Salons der Metropole Berlin. Kühl und sachlich, mit kaum sichtbarem Duktus, haben die Gemälde von ihrer erotischen Strahlkraft über die Jahrzehnte nichts eingebüßt.