Victor Vasarely

Victor Vasarely

pseudonym: -

birth data

date of birth: 1908

place of birth: Pécs/Ungarn

death data

date of death: 1997

death: Annet-sûr-Marne bei Paris

biography

Die Arbeiten des Künstlers Victor Vasarely erschaffen Räume, wo eigentlich zweidimensionale Fläche ist. Sowohl vom Konstruktivismus als auch von den Formen der Natur beeinflusst, erschuf Victor Vasarely komplexe Muster, die durch optische Illusion Tiefeneffekte erzeugen. Geboren wurde Victor Vasarely mit dem Geburtsnamen Gyözö Vásárhelyi 1906 in Pécs, Ungarn. Nach einer Ausbildung an einer privaten Zeichenschule in Budapest setzte Vasarely seine künstlerische Ausbildung in den Jahren 1929 und 1930 an der Mühely Schule für Graphik fort. Diese Schule, unter der Leitung des ungarischen Malers und Grafikers Sándor Bortnyik, vermittelte ähnliche Inhalte wie das Bauhaus in Deutschland. Die graphischen Fähigkeiten, die Vasarely in dieser Zeit erwarb, prägten sein gesamtes Ouvre und die aufkommende Bewegung der Op-Art. Es folgte ein Umzug nach Paris im Jahr 1930, wo Vasarely zunächst als Werbegraphiker tätig war und Plakate entwarf. In dieser Zeit experimentierte der Künstler mit verschiedenen graphischen Mitteln, um visuelle Effekte und Augentäuschungen zu erzeugen. Von dem Erfolg einer ersten Ausstellung 1944 in der Galerie Denise René in Paris bestärkt, gab Victor Vasarely den Beruf als Gebrauchsgraphiker auf und widmete sich fortan seinen charakteristischen abstrakt geometrischen Gemälden. Mit dieser neuen Vorstellung von Raum und Materie, welche einen kinetischen Effekt zu erzeugen scheint, trug Vasarely einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung der Op-Art bei. Anlässlich der Gruppenausstellung Le Mouvement veröffentlichte Vasarely 1950 in seinem Manifest Jaune seine künstlerischen Grundsätze, denen zufolge jedes Kunstwerk als Prototyp reproduzierbar und auf verschiedene Bereiche anwendbar sein sollte und stellte damit den tradierten Kunstbegriff in Frage. Vasarely war mit Arbeiten auf der ersten bis vierten documenta in Kassel vertreten und wurde 1964 mit dem Guggenheim Prize in New York und 1965 mit dem Grand prix der São Paulo Bienniale und dem Grand prix de la gravure in Ljubljana ausgezeichnet. Seine illusionistischen Skulpturen sind im öffentlichen Raum verschiedener internationaler Städte zu finden. Zudem entstanden große Wandbilder aus Keramik und Metall mit dem typisch verwobenen Mustern und Rastern, zum Beispiel für die Fassade des Bonner Juridicums. 1976 eröffnete das Vasarely-Museum in Pécs, der Geburtsstadt des Künstlers. 1987 folgte die Eröffnung eines weiteren Museums zu Ehren Victor Vasarelys auf Schloß Zichy in Budapest. Im Jahr 1997 verstarb Victor Vasarely in seiner Wahlheimat Paris. Die ineinander verschlungenen geometrischen Formen Vasarelys sind heute international bekannt und begegnen uns im Alltag häufiger als vielleicht vermutet: Der Künstler entwarf 1972 das Rauten-Logo des französischen Automobilfabrikanten Renault.