ONLINEMAGAZIN 07/22


 Herbstauktion 28./29. September 2022

ALTE KUNST

SCHMUCK

KLASSISCHE MODERNE
POST WAR
CONTEMPORARY ART

 

EDITORIAL

„Ich gedenke mir einen Palast zu bauen, der das Dagewesene in den Schatten stellen wird", kündigte Franz von Lenbach 1885 an. Wenige Jahre später bezieht der Malerfürst dann auch eine prachtvolle Atelier-Villa am Münchner Königsplatz. Heute ist die Künstlerresidenz ein Museum von Weltrang, fokussiert auf Werke des Blauen Reiter und Gegenwartskunst. Wie die zur Schau gestellten Arbeiten steht das Gebäude, das nur einen kurzen Spaziergang von NEUMEISTER liegt, im Spannungsfeld von Tradition und Moderne. Dass man dabei sowohl hinsichtlich des Sammlungskonzeptes und der Architektur ganz bewusst und mit großer Lust klare Kante zeigt und gerne aneckt, verdeutlicht unsere (Foto-)reportage auf den nächsten Seiten. Allgegenwärtig ist dabei Gabriele Münter, durch deren Schenkung das Lenbachhaus in den 1950er Jahren in den Besitz der weltweit größten Sammlung zur Kunst des Blauen Reiter kam. Wir gehen der besonderen Beziehung des Hauses zu dieser lange unterschätzten Künstlerin nach, folgen Gabriele Münters Spuren und richten den Blick auf ihr Gemälde „Tigerlilien“, das zu den Top-Lots der Herbstauktion zählt.

Murnau und Worpswede, Pont-Aven und Provence. Bis heute geht von Orten, in denen Künstler*innen Gruppen oder Kolonien bildeten, eine ganz eigene Strahlkraft aus. Wie diese Orte in die Kunst wirkten, zeigen auch mehrere Arbeiten, die in der Herbstauktion zum Aufruf kommen. Neben Gabriele Münters Tigerlilien sind dies unter anderem außergewöhnliche Gemälde von Otto Modersohn, Henry Moret und Achille Laugé.

 

Weshalb es sich lohnt, solche oder andere Kunstwerke bei einer Auktion zu erwerben? Meist geht um persönliche Vorlieben, ums Investment oder um beides. Und dann ist da noch dieser subtile Trieb, Kunst in einer Sammlung zusammenzuführen. Wir wissen, wovon wir sprechen, denn bedeutende Sammler kaufen bei NEUMEISTER ein, umgekehrt vertrauen sie bzw. ihre Nachkommen uns Schätze an, die in einem Leben zusammengetragen wurden. In der Herbstauktion kommen nun gleich mehrere hochkarätige Sammlungen zum Aufruf. Barocke Zeichnungen und Bozzetti stammen aus der Sammlung von Wolfgang Trauwitz, meisterliche gotische Skulpturen, Barockmöbel und Gemälde aus dem Nachlass Adam Sieders. 60 Positionen – vorwiegend Meissen, 18. Jh. – gelangten aus der beachtlichen Porzellansammlung eines hessischen Kunstfreundes in die Barer Straße, Highlights sind eine AugustusRex-Vase und Service-Bestandteile aus dem „Brühlschen Allerlei“. Abgerundet wird das Angebot durch Dutzende hochwertiger Ikonen aus einer süddeutschen Privatsammlung.

Echte Raritäten dürften die Herzen von Kunstfreund*innen ebenfalls höher schlagen lassen, darunter ein Gemälde Joseph Stielers aus dem Besitz der Nachfahren des Philosophen Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling und eine Moses-Skulptur von Ernst Fuchs, die in dieser Größe nur sehr selten in den Kunsthandel gelangt. Ein wahrhaftes Liebhaberstück ist ein Brief, der von Madame de Pompadour eigenhändig verfasst wurde.

Neuland beschreitet NEUMEISTER mit der Versteigerung eines Bildnisses, das Professor Wolfgang Martin Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums, mittels Künstlicher Intelligenz geschaffen hat. „Also sprach Zarathustra“ heißt das farbenfrohe Werk – und man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass diese Arbeit für Gesprächsstoff sorgen wird.

 

 

Katrin Stoll
Geschäftsführende Gesellschafterin bei NEUMEISTER

INHALT

HIGHLIGHTS AUKTION GRAPHIK UND GEMÄLDE 16. – 20. JH. 

29. SEPTEMBER, 14 UHR


Collecting PASSION

 


Wolfgang Trauwitz, geboren 1927 in Hirschfelde bei Zittau, war – als er 1970 verstarb – Mitinhaber und „Spiritus rector“ der Stuttgarter Kunsthandlung Hauth. Er prägte den Stuttgarter Kunsthandel durch seine barocke, phantasie- und redegewandte Persönlichkeit. 

Honoré Daumier

Juristen in Serie 


Kriege, Revolutionen, Wirtschaftskrisen, Hungerkatastrophen, Epidemien, aber auch bahnbrechende Erfindungen wie Gaslicht, Eisenbahn, Elektrizität und Fotographie. Die epochalen Umwälzungen des 19. Jahrhunderts begleiten Leben und Schaffen Honoré Daumiers (1808-1879) von der Julimonarchie unter Bürgerkönig Louis Philippe über die Revolution von 1848 und die Zweite Republik bis zum Zweiten Kaiserreich unter Napoleon III

HIGHLIGHTS AUKTION KUNSTHANDWERK UND ANTIQUITÄTEN

28. SEPTEMBER, 14 UHR


Durch die Blume

Meissner Porzellan


Begibt man sich auf einen Streifzug durch die Frühzeit der 1710 in Dresden gegründeten Königlichen Porzellan-Manufaktur, so begegnen einem Blüten und Blumen zunächst in Form elaborierter plastischer Belege auf Gefäßen aus Böttgerporzellan. Gemalt dekorieren sie der Porzellanmaler Johann Gregorius Höroldt (1696 – 1775) und später auch seine Werkstattmitarbeiter erstmals in den 1720er Jahren als authentische Kopie nach japanischen und chinesischen Porzellanen aus der Sammlung Augusts des Starken (1670 – 1733) für die Ausstattung des Japanischen Palais in Dresden. 

EINFACH NUR SCHÖN

NEUMEISTER versteigert ausgesuchte Objekte aus dem Nachlass des Kunstsammlers ADAM SIEDER


Adam Sieder, ehemaliger Vorstand der Sparkasse Memmingen und sein Leben lang kunstinteressiert, sammelte vor allem gotische Skulpturen und Barockmöbel aus dem süddeutschen Raum sowie Werke des deutschen Barockmalers Johann Heiss (1640 Memmingen  – 1704 Augsburg).

Ikonen: Bilder für die Seele

 


 Ikonen sind bei NEUMEISTER seit jeher gefragt. Mit etwa 50 Positionen aus einer süddeutschen Privatsammlung, sämtlich aus dem 18. und 19. Jahrhundert,  ist das Angebot der Andachtsbilder in der September-Auktion diesmal außergewöhnlich groß.

HIGHLIGHTS AUKTION SCHMUCK 

28. SEPTEMBER, ca. 16.30 UHR


 Glowing in the DARK

SPINELLE


Von NEUMEISTER-Expertin Sabine von Poschinger

LEONARDO und die DIGITALE Kunst

 


Was ist ein DAW?

„WIR STEHEN ERST AM ANFANG“

 


Ein Gespräch mit den NFT-Expert*innen Christina Scheublein und Georg Bak