HEINRICH VON ZÜGEL 


 

 


TIERWOHL


 

Heinrich von Zügel gilt neben Max Liebermann und Fritz von Uhde als einer der bedeutendsten Vertreter des deutschen Impressionismus. Der Maler wurde besonders für seine Darstellungen heimischer Tiere, vor allem von Rindern, Schafen und Eseln bekannt.

Geboren wurde Zügel 1850 in Murrhardt in Baden-Württemberg. Eine Ausbildung zum Tier- und Genremaler erhielt er ab 1867 auf der Kunstschule Stuttgart als Schüler von Bernhard von Neher und Heinrich von Rustige. Zwei Jahre später wechselte Zügel nach München an die Akademie, wo er regen Austausch mit dem Tiermaler Anton Braith und mit Gotthard Kuehl pflegte. Bisweilen humoristisch und zugespitzt bildet Zügel Nutz- und Haustiere mit ihren Haltern und Hütern ab.

Die Hochmoorlandschaft bei Dachau wurde ab den frühen 1880er Jahren zu einem beliebten Motiv des Malers, vor deren Kulisse er die Tiere frei arrangierte. Reisen nach Holland und an die belgische Küste Anfang der 1890er Jahre lieferten dem Künstler wichtige Impulse zur Lichtmalerei in der Tradition der Impressionisten. Zügels Malweise wurde zunehmend aufgelockert und das Detail zugunsten des Gesamteindrucks des Bildes untergeordnet.

In den Jahren 1894 und 1895 war Zügel an der Akademie Karlsruhe als Professor tätig. Es folgte seine Berufung an die Akademie in München, wo er bis 1922 tätig war. Zahlreiche Ehrungen wurden ihm zuteil, darunter hervorzuheben ist die Auszeichnung mit dem Ritterkreuz der Bayerischen Krone 1907, verbunden mit der Erhebung in den persönlichen Adelsstand. Im Jahr 1941 starb Heinrich von Zügel in München.

 

 


HEINRICH VON ZÜGEL
1850 Murrhardt – 1941 München

SCHÄFER MIT SEINER HERDE UND HÜTEHUND

Öl auf Leinwand.
50 × 82 cm

AUKTION 409 // LOT 503
ERGEBNIS € 16.900 (inkl. 30 % Käuferaufgeld)


HEINRICH VON ZÜGEL
1850 Murrhardt – 1941 München

SCHAFE AM WALDRAND

Öl auf Leinwand.
50 × 69,5 cm

AUKTION 409 // LOT 501
ERGEBNIS € 11.700 (inkl. 30 % Käuferaufgeld)


HEINRICH VON ZÜGEL
1850 Murrhardt – 1941 München

„ÜBER DEN BACH“

Öl auf Holz.
40 × 56 cm

AUKTION 409 // LOT 502
ERGEBNIS € 4.290 (inkl. 30 % Käuferaufgeld)

„Das Tier als solches ‚abzumalen‘, ist mir nie schwergefallen, aber das Tier mit einer Umgebung, d. h. in Luft und Licht, die farbige Erscheinung wiederzugeben in dem Moment, wo sie am schönsten ist, ist manchmal unbezwinglich, weil einem die Form viel zu schaffen macht. Form und Farbe gleichwertig hochzuhalten, hielt ich immer für das Erstrebenswerteste.“

Heinrich von Zügel


HEINRICH VON ZÜGEL
1850 Murrhardt – 1941 München

DREI JUNGRINDER IM ALTRHEIN

 Öl auf Leinwand.
60 × 80 cm

AUKTION 409 // LOT 504
ERGEBNIS € 13.000 (inkl. 30 % Käuferaufgeld)


HEINRICH VON ZÜGEL
1850 Murrhardt – 1941 München

AN DER SPERRE ZWEI RINDER AM GATTER

Öl auf Leinwand.
80 × 110 cm

AUKTION 409 // LOT 505
ERGEBNIS € 11.050 (inkl. 30 % Käuferaufgeld)


MUNICH COWBOY


 

 

In den Wintermonaten des Jahres 1877 – 1880 fanden sich montags die Maler August Holmberg, Conrad Reinherz, Heinrich Zügel, Ernst Zimmermann und Rath Paulus (Sekretär der Münchner Künstlergenossenschaft) im Atelier von Victor Sieger zu einem gemeinschaftlichen Pistolenschiessen ein.

Es existiert ein „Schussprtocoll“ das von denselben mit Zeichnungen versehen wurde. Mit zahlreichen humorvollen Darstellungen machen sich die Künstler gegenseitig übereinander lustig. Von besonderem Interesse ist ein Porträt des jungen Heinrich (von) Zügel, der als „Unser Ober-HerrSchützenmeister“ bezeichnet wird und die Studie nach drei verletzten Fingern seiner rechten Hand („Dieses ist die Hand des Thiermalers Zügel“), die auf einem weiteren Protokoll zusammen mit gesammelten Blessuren der Künstlerkollegen dargestellt werden.

 


AUGUST HOLMBERG
1851 München – 1911 ebenda, u. a.

AUSSCHNITTE AUS DEN SCHUSSPROTOKOLLEN DES PISTOLENSCHIESSENS IM ATELIER VIKTOR SIEGER

München 1877 und 1878.
Neun Blätter mit Schießprotokollen und karikierenden Darstellungen.
Bleistift und Buntstifte auf Papier

AUKTION 409 // LOT 331
SCHÄTZPREIS € 1.000 – 1.200

HIGHLIGHTS AUKTION GRAPHIK UND GEMÄLDE 15. – 20. JH. 

29. JUNI 14 UHR