BITTE ZU TISCH

GEGENSTÄNDE DER BEGIERDE: LIEBHABERSTÜCKE AUS EINEM HOCHHERRSCHAFTLICHEN HAUSHALT

FÜRSTLICH DINIEREN

SILBER AUS SCHLOSS CARLSRUHE SUCHT STILVOLLES ZUHAUSE

VON DR. DORIS BACHMEIER, NEUMEISTER-EXPERTIN FÜR KERAMIK, PORZELLAN, GLAS, SILBER, UHREN, VOLKSKUNST, KUNSTHANDWERK UND IKONEN

Am Anfang stand der Traum: Carl Christian Erdmann Herzog von WürttembergOels schlief – ermüdet von der Jagd – im Wald ein. Der begeisterte Jäger träumte, dass er genau dort, wo er sich zum Nickerchen niedergelassen hatte, eine Stadt gründen wird. Ein Denkmal, der so genannte Erdmannsstern, erinnerte an diese Begebenheit. Ab 1763 entstand dann die planmäßig angelegte Residenzstadt Carlsruhe; ein ansehnliches Jagdschloss hatte sich Herzog Carl Christian bereits 1749 errichten lassen.

Versteht sich, dass alle, die im Rahmen von Jagdausflügen oder anderen Anlässen in der Residenz zu Gast waren, standesgemäß verköstigt werden mussten. Eine festliche Tafel war im 18. Jahrhundert zentrales Element barocker Repräsentation. Jeder Herrscher, der auf sich hielt, war bestrebt, seine Gäste mit feinsten Silbergeschirr zu beeindrucken. Herzog Carl Christian ließ sein Tafelsilber in Breslau fertigen. Das war naheliegend, denn Breslau – wo der Herzog als Statthalter waltete – war seit dem späten 16. Jahrhundert Zentrum der Silberschmiedekunst in Schlesien und zählte in Sachen Silberfertigung neben Augsburg und Nürnberg zu den Hot Spots in Deutschland.

Ein glänzendes Zeugnis der erlesenen Tischkultur in Schloss Carlsruhe geben 88 Teller, 8 Schalen und 24 Platten mit Wappen und Monogramm des Auftraggebers, die von verschiedenen Breslauer Goldschmieden ab den 1740er Jahren hergestellt wurden. Da alle erhaltenen Speiseteller eine Inventarnummer tragen (die höchste endet bei 162) lässt sich erahnen, wie umfangreich das Service ursprünglich gewesen sein muss. Aber für die damals übliche Speisenfolge – dem sogenannten „Service à la Française“ – benötigte man ja auch eine Vielzahl von Serviceteilen: Nach jedem Gang, bei dem verschiedene Speisen gleichzeitig angeboten wurden, musste die Tafel abgeräumt und für den nächsten Gang neu eingedeckt wurden. Je nach Anlass rechnete man mit zwei bis vier Tellern pro Gedeck, sodass auf Schloss Carlsruhe wohl für mindestens 30 Personen ausreichend eingedeckt werden konnte.

TIPP Wie beeindruckend so eine gedeckte Tafel war, kann man im Bayerischen Nationalmuseum München sehen. Dort ist das prachtvolle Hildesheimer Tafelservice ausgestellt. Es wurde von Fürstbischof Friedrich Wilhelm von Westphalen in Augsburg in Auftrag gegeben – in einer Zeit, in der auch unser Breslauer Tafelsilber für die schlesische Linie des Hauses Württemberg gefertigt worden ist.

FÜR JEDE GANGART GEWAPPNET

HISTORISCHES PORZELLAN FÜR ANSPRUCHSVOLLE TAFELFREUNDE

Wie speiste man früher in hochherschaftlichen Kreisen? Wie genoss man seinen Tee? Womit dekorierte man den Tisch? Antworten finden sich in Büchern, Filmen und Museen. Aber was könnte schöner sein, als Speisen einmal selbst auf kulturgeschichtlich bedeutsamen Porzellan zu genießen und Kaffee aus Tassen zu trinken, an denen schon Fürsten nippten! Hunderte historische Porzellan-Objekte aus dem Hause Württemberg kommen bei unserer Sonderauktion zum Aufruf und garantieren ein authentisches Geschmackserlebnis. Nymphenburg, Meissen, Fürstenberg, KPM, Gotha – das Who ist Who der deutschen Porzellanmanufakturen ist bei der Auktion vertreten – mit reich bestückten Kaffee- und Speiseservices,, aber auch einzelnen Tellern, Tassen und Untertassen.

 

FÜR EDLE TROPFEN

BEI DER SONDERAUKTION KOMMEN KOSTBARE KARAFFEN UND GLÄSER ZUM AUFRUF. FÜR FREUNDE VERFEINERTER TRINKKULTUR EINE WUNDERBARE GELEGENHEIT, EDLE TROPFEN AUS FÜRSTLICHEN GEFÄSSEN ZU GENIESSEN.