Alfons Walde - Schwarzsee bei Kitzbühel. 1933

Auktion 409, Kat.-Nr. 606

JUNI-AUKTION

am 28. Juni 2023 bis 29. Juni 2023

Alfons Walde

1891 Oberndorf - 1958 Kitzbühel


Schwarzsee bei Kitzbühel. 1933

Schätzpreis:
€ 120.000 bis € 150.000

Differenzbesteuerung    

Ergebnis:
€ 325.000 (inkl. 30 % Käuferaufgeld)

Beschreibung:

Alfons Walde

1891 Oberndorf - 1958 Kitzbühel

Schwarzsee bei Kitzbühel. 1933


Rechts unten signiert "A. Walde". Verso auf einem Papieretikett mit typographischer Bezeichnung in Blau "ALFONS / WALDE / KITZBÜHEL, TIROL, AUSTRIA".. Eigenhändig hs. in schwarzer Tinte betitelt "Schwarzsee bei Kitzbühel", "1933" datiert u. "16" nummeriert. Links oben Papieretikett mit der Nr. "16" (Ausstellungsetikett?). Ein weiteres Klebeetikett mit biographischen Angaben zum Künstler in französischer Sprache. Öl auf Karton, rückseitig mit dem typisch dunkelroten Anstrich. 42,8 x 68,2 cm. Original-Rahmen ( 60,4 x 84,5 cm) des Künstlers, später neu gefasst.


Das Sujet "Schwarzsee bei Kitzbühel" ist Bestandteil einer erfolgreichen Themenreihe sommerlicher Motive von Alfons Walde und findet sich häufig als Motiv auf Postkarten für den vom Künstler gegründeten Verlag. Der Betrachter blickt vom nordwestlichen Ufer des Schwarzsees bei Kitzbühel Richtung Norden. Am Hang oberhalb des Seeufers erkennt man ein Gehöft mit zwei Häusern, links eine Scheune oder Stall und rechts, zentral in der Mitte des Bildes ein Bauernhof mit Balkonen. Das Gehöft liegt auf einer sommerlichen Wiese, die von Baumreihen und Wäldern umgeben ist. Im Hintergrund thront der "Wilde Kaiser" mit seinen schroffen Felsformationen, die noch mit Schnee bedeckt sind. Die sommerlichen Motive von Walde, die Landschaft um Kitzbühel mit ihren warmen, freundlichen Hügeln, Wäldern und Seen im Kontrast zu den rauen, unwegsamen Bergen in ihren Felsformationen, die bedrohlich im Hintergrund stehen, üben eine besondere Faszination aus. Der Künstler wurde fast zu der Zeit geboren, als Skipionier Franz Reisch das erste Mal eine Abfahrt vom "Kitzbüheler Horn" wagte (1893). Er war ein sehr junger Zeuge der Geburtsstunde des Skisports in Kitzbühel und somit auch immer bestrebt, seine Heimat, auch im Sommer, mit großer Begeisterung und Unterstützung als Touristenregion zu bewerben. Er war nicht nur Grafiker, der viele Entwürfe u.a. für den damaligen Verschönerungsverein, Vorgänger des Tourismusverbandes und für den Skiclub schuf, sondern trug auch durch die Verbreitung seines Werkes mittels Postkarten und Kunstdrucke, die er im Zuge des von ihm gegründeten Kunstverlages in die ganze Welt verkaufte, zur Bekanntheit der Region bei. Der Schwarzsee als besonderer Ort der Sommerfrische war und ist auch heute noch mit seinem gesundheitsfördernden Moorwasser sehr beliebt. Der Künstler schuf im Gegensatz zu anderen Sujets nur wenige Landschaftskompositionen mit dem Schwarzsee. Hingegen sind viele intime und öffentliche Badeszenen, die das Treiben um den See schildern, bekannt. Die Komposition des Gemäldes zeigt einerseits die in grün-blau gehaltenen Farbtöne der satten, feuchten Wiesen und Wälder des Tales, die die Wärme des bald zu erwartenden Sommers erahnen lassen. Im Kontrast dazu steht der in blau-grau-weiß gehaltene Hintergrund des Werkes mit dem kühlen, majestätisch wirkenden Kaisermotiv, das von einem blau-gräulich wirkenden Himmel eingefasst wird. Ein Bildaufbau, der vom Künstler immer wieder gewählt wurde. "So dienten die bekannten Berggruppen wie die "Jochberger Berge", "Loferer Steinberge" und vor allem der "Wilde Kaiser" immer wieder als bildfüllende Elemente, die oft schablonenhaft als Bausteine zur Erhebung des Werkes eingesetzt wurden." Wir danken Herrn Michael (Walde)-Berger für die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung.

Ein schriftliches Gutachten von Michael (Walde)-Berger vom 9.05.2023 liegt vor. Das Gemälde wird in das sich in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis mit der Archivnummer D-LA-1192 aufgenommen.

Provenienz: Privatsammlung Franken / seit 1984 Süddeutscher Privatbesitz

Vgl. Gemälde "Schwarzsee" (Öl auf Karton), um 1928 in: Gert Ammann, Alfons Walde, 4.-6. Aufl., S. 288 (hier im Hintergrund die "Jochberger Berge", Blick vom Schwarzsee nach Osten



Titel-Zusatz:
Rechts unten signiert "A. Walde". Verso auf einem Papieretikett mit typographischer Bezeichnung in Blau "ALFONS / WALDE / KITZBÜHEL, TIROL, AUSTRIA".


Signatur-Bez-Vorne:
Eigenhändig hs. in schwarzer Tinte betitelt "Schwarzsee bei Kitzbühel", "1933" datiert u. "16" nummeriert
Signatur-Bez-Recto:
Links oben Papieretikett mit der Nr. "16" (Ausstellungsetikett?). Ein weiteres Klebeetikett mit biographischen Angaben zum Künstler in französischer Sprache
Technik:
Öl
Träger:
auf Karton, rückseitig mit dem typisch dunkelroten Anstrich
Maße:
42,8 x 68,2 cm
Rahmen:
Original-Rahmen ( 60,4 x 84,5 cm) des Künstlers, später neu gefasst
Echtheit:
Ein schriftliches Gutachten von Michael (Walde)-Berger vom 9.05.2023 liegt vor. Das Gemälde wird in das sich in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis mit der Archivnummer D-LA-1192 aufgenommen.
Provenienz:
Privatsammlung Franken / seit 1984 Süddeutscher Privatbesitz
Vgl:
Vgl. Gemälde "Schwarzsee" (Öl auf Karton), um 1928 in: Gert Ammann, Alfons Walde, 4.-6. Aufl., S. 288 (hier im Hintergrund die "Jochberger Berge", Blick vom Schwarzsee nach Osten